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Wenn diese Blätter von fröhlichen Leuten berichten, so braucht es doch nicht gleich zum Anfang lustig herzugehen. Jeder, der die näheren Umstände kennt, wird es begreifen. Man muß nur ein wenig mit dem Leben der Oderschiffer Bescheid wissen, dann ist man darüber im Bilde, daß nicht alle gleich geachtet sind, die dem Kapitän eines Schleppdampfers ihr Geld fürs Anhängen pünktlich zahlen. Wer dem Dampferkapitän und den Kollegen Schiffseignern als Störenfried nicht genehm ist, wird möglichst am Ende angehängt, wo es schwierig ist zu steuern. Denn der letzte Kahn wird in den Windungen des Flusses…mehr

Produktbeschreibung
Wenn diese Blätter von fröhlichen Leuten berichten, so braucht es doch nicht gleich zum Anfang lustig herzugehen. Jeder, der die näheren Umstände kennt, wird es begreifen. Man muß nur ein wenig mit dem Leben der Oderschiffer Bescheid wissen, dann ist man darüber im Bilde, daß nicht alle gleich geachtet sind, die dem Kapitän eines Schleppdampfers ihr Geld fürs Anhängen pünktlich zahlen. Wer dem Dampferkapitän und den Kollegen Schiffseignern als Störenfried nicht genehm ist, wird möglichst am Ende angehängt, wo es schwierig ist zu steuern. Denn der letzte Kahn wird in den Windungen des Flusses kräftig herumgeworfen; und außerdem ist er ein wenig einsam. Die anderen Kähne gleiten brüderlich nebeneinander; den Strom hinauf, versteht sich; stromab macht jeder seine Fahrt für sich. Stromab, das hieß für den Schiffer Butenhof und seine Frau und sein Kind, das man Wilhelmine getauft hatte, Eintracht und Friede. Unter sich sind böse Menschen reizend. Aber sie müssen ganz unter sich sein. Stromauf, das bedeutete Zank und Grobheit und Reiberei. Beliebt waren die Butenhofs im Schleppzug nicht. Wenn sie droben in Cosel und Breslau und drunten in Fürstenberg und Stettin mit den Kapitänen und Prokuristen von dieser und jener Gesellschaft verhandelten und ihr gutes Geld vorwiesen, zeigte sich keiner beglückt. Der Mann war ein Grobian, die Frau eine Schlampe, und das Kind, das Kind war eine ganze Schlimme. Nein, daß ein so kleines Mädel so schlimm sein konnte. Alle Schiffer wunderten sich.
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Autorenporträt
Joachim Georg Wilhelm Klepper (* 22. März 1903 in Beuthen an der Oder, Landkreis Freystadt, Provinz Schlesien; ¿ 11. Dezember 1942 in Berlin) war ein deutscher Theologe, der als Journalist und Schriftsteller arbeitete. Er ist einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder des 20. Jahrhunderts. Klepper wurde während der Zeit des Nationalsozialismus wegen seiner ¿nichtarischen¿ Ehefrau ausgegrenzt und drangsaliert und nahm sich schließlich das Leben.