Zeit ist immer strukturierte Zeit. Sie ist messbar und wird gemessen. Und sie ist psychologisch präsent. Die Magie, die unlängst von der Jahrtausendwende ausging, hat das sinnfällig gemacht. Ein zentrales Mittel der Zeitstrukturierung ist der Kalender. Seiner bewegten Geschichte wurde eine Ringvorlesung gewidmet, die im Jahr 2000 an der Universität Bochum stattfand.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als Feld für Manipulationen und Konventionen erscheint dem mit "cjos" zeichnenden Rezensenten unsere Zeitrechnung nach der Lektüre des von Wolfgang Geerlings herausgegebenen Bandes "Der Kalender. Aspekte einer Geschichte". Im übrigen begnügt sich der Rezensent, kurzweilig einige Erkenntnisse seiner Lektüre zu referieren. Wenn in der Zeitrechnung nichts ohne Rest aufgeht und dem Zeitenlauf immer wieder Schalttage und heutzutage sogar Schaltsekunden untergeschoben werden müssen, so liegt das nach Darlegung des Rezensenten nicht an der Unvollkommenheit menschlicher Werke, sondern - im Gegenteil - am menschlichen Perfektionismus. Seit babylonischer Zeit nämlich bemühe sich der Mensch darum, die drei Naturrhythmen, die der Zeitrechnung zugrunde liegen und ganz und gar nicht miteinander kommensurabel sind - der Mittlere Sonnentag, der Synodische Monat und das Tropische Jahr - in ein System zu bringen. Erst der Gregorianische Kalender von 1582 verbürgte ein erträgliches Maß an Genauigkeit, das aber durch die 1976 eingerichtete Cäsium-Uhr schon wieder in Frage gestellt wird, doziert der Rezensent. Dies und noch viel mehr Wissenswertes hat Geerlings zum Thema zusammengetragen, lobt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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