Im mexikanischen Grenzland zu den USA ist sauberes Trinkwasser so knapp, dass Mütter ihren Babys zum Trinken Coca-Cola und Pepsi geben - das Problem der Wasserverknappung betrifft immer mehr Menschen direkt und breitet sich in rasantem Tempo auf der ganzen Erde aus. Das 'blaue Gold' wird in seiner Bedeutung als Rohstoff dem Erdöl bald den Rang ablaufen, bereits heute stehen hinter vielen so genannt ethnischen oder religiösen Konflikten Kämpfe um die Nutzung der knappen Wasserressourcen. Die Ursachen der Wasserverknappung sind vielfältig - industrielle Landwirtschaft, abgeholzte Wälder, Staudämme, Verschmutzung und Verschwendung -, der Kern des Problems ist jedoch immer derselbe: Der Kreislauf des Wassers ist zerstört, die Wasserquellen können sich nicht mehr regenerieren.Weder staatliche Kontrolle noch Privatisierung können die Situation entschärfen: Der Ausweg ist eine Rückkehr zu althergebrachten, gemeinschaftlichen Systemen der Wasserbewirtschaftung, die in vielen Regionen über Jahrhunderte funktioniert haben, bis sie dem Fortschritt oder der Gier der Mächtigeren geopfert wurden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Christian Schütze zeigt sich im großen und ganzen zufrieden mit Vandana Shivas "Der Kampf um das blaue Gold". Im Mittelpunkt des Buches sieht er die Sorge der Autorin über die zunehmende Privatisierung des Elements Wasser. Je mehr Wasser zur Handelsware werde, desto weniger könnten die Armen ihren Durst löschen, beschreibt er die Befürchtung Shivas. Ihre Ausführungen gegen Staudämme, neue Getreidesorten, die "grüne Revolution" oder Georg Bush sind nach Ansicht Schützes oft polemisch und einseitig. "Im Detail ist vieles zu bemängeln", hält er fest. "Dennoch warne Shiva in diesem Buch zu Recht vor einer Entwicklung, an deren Ende das Element Wasser in Privatbesitz überführt ist."
© Perlentaucher Medien GmbH
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