Was empfinden Menschen, die sich nur dann lebendig fühlen, wenn sie gewalttätig sind? Wie ist es zu verstehen, daß gerade Menschen anderen gegenüber pathologisch gehorsam sind, obwohl sie von ihnen zutiefst traumatisiert oder verletzt wurden? Täter und Opfer halten die gefährlichste Symbiose aufrecht, ein ganzes Leben lang nacheinander zu suchen.
Der linke und rechte Extremismus, die Gewalt in ihren verstecktesten Formen und der offene Terror gegen andere und sich selbst: das sind die Endpunkte der Zerstörungsspirale, die sich scheinbar naturnotwendig dreht. Kann sie nicht angehalten werden?
Was ist zu tun? Arno Gruen plädiert für Kultur der inneren Autonomie, die sich nicht als Stärke inszeniert oder Überlegenheit vorgibt. Autonomie ist Übereinstimmung mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Wer derart frei ist, braucht keine Posen, spielt keine Rollen und keine öffentliche Selbstinszenierung. Die Verteidigung gegen den Terror, das Führen von Kriegen ist teurer als alle Investitionen in das Leben. Nur so lassen sich demokratische Gesellschaften retten.
Der linke und rechte Extremismus, die Gewalt in ihren verstecktesten Formen und der offene Terror gegen andere und sich selbst: das sind die Endpunkte der Zerstörungsspirale, die sich scheinbar naturnotwendig dreht. Kann sie nicht angehalten werden?
Was ist zu tun? Arno Gruen plädiert für Kultur der inneren Autonomie, die sich nicht als Stärke inszeniert oder Überlegenheit vorgibt. Autonomie ist Übereinstimmung mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Wer derart frei ist, braucht keine Posen, spielt keine Rollen und keine öffentliche Selbstinszenierung. Die Verteidigung gegen den Terror, das Führen von Kriegen ist teurer als alle Investitionen in das Leben. Nur so lassen sich demokratische Gesellschaften retten.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Patrick Horst skizziert in seiner Rezension den Grundgedanken des Psychoanalytikers Gruen, demzufolge Gewalt ein Ausdruck verdrängten kindlichen Leids ist, während die Ideologie nur als "schmückendes Beiwerk" eine Rolle spiele. Die grundlegende psychische Struktur haben politisch motivierte Gewalttäter mit dem Durchschnitt der Gesellschaft durchaus gemein, schreibt Horst, und erklärt damit auch die aktive oder passive Unterstützung, die rechtsradikale Täter in der Bevölkerung finden. Gruen spricht laut Rezensent bei linksradikalen und rechtsradikalen Extremisten aber von unterschiedlichen Motivationen, denen auch unterschiedlich begegnet werden müsse: Gegen den Terror des ungeliebten Rechtsradikalen helfe nur autoritäres Vorgehen, während der von der Mutter verwöhnte Linksradikale für die Hilfe zu 'konstruktiven Aktivitäten' empfänglich sei. Der Rezensent mag den Differenzierungen des Autors nicht ohne weiteres folgen und hält die zweifelsfreie Bestimmung der Motivationen für fraglich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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