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Was empfinden Menschen, die sich nur dann lebendig fühlen, wenn sie gewalttätig sind? Wie ist es zu verstehen, daß Menschen anderen gegenüber pathologisch gehorsam sind, obwohl sie von ihnen zutiefst traumatisiert oder verletzt wurden?
Der linke und rechte Extremismus, die Gewalt in ihren verstecktesten Formen und der offene Terror gegen andere und sich selbst: Das sind die Endpunkte der Zerstörungsspirale, die sich scheinbar naturnotwendig dreht, ohne angehalten werden zu können. Täter und Opfer leben in einer gefährlichen Symbiose und sind ihr ganzes Leben auf der Suche…mehr

Produktbeschreibung
Was empfinden Menschen, die sich nur dann
lebendig fühlen, wenn sie gewalttätig sind? Wie ist es zu verstehen, daß Menschen anderen
gegenüber pathologisch gehorsam sind,
obwohl sie von ihnen zutiefst traumatisiert
oder verletzt wurden?

Der linke und rechte Extremismus, die Gewalt in ihren verstecktesten Formen und der offene Terror gegen andere und sich selbst: Das sind die Endpunkte der Zerstörungsspirale, die sich scheinbar naturnotwendig dreht, ohne angehalten werden zu können. Täter und Opfer leben in einer gefährlichen Symbiose und sind ihr ganzes Leben auf der Suche nacheinander.

Dieser scheinbar unendlichen Kraft zur Zerstörung stellt Gruen die Kräfte zum Leben gegenüber. Erst wenn wir unabhängig, autonom, mitfühlend und liebevoll zu uns selbst sind und so auch anderen begegnen können, kann unser Leben gelingen. Mit dieser Kultur der inneren Autonomie lassen sich demokratische Gesellschaften retten.
Autorenporträt
Gruen, Arno
Arno Gruen, 1923 in Berlin geboren, 1936 Emigration in die USA, 1961 Promotion als Psychoanalytiker bei Theodor Reik. Tätigkeit als Professor und Therapeut an verschiedenen Universitäten und Kliniken, daneben seit 1958 psychoanalytische Privatpraxis. Seit 1979 lebte und praktizierte Arno Gruen in der Schweiz. Zahlreiche Fachpublikationen und Buchveröffentlichungen. Arno Gruen starb im Oktober 2015 in Zürich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Patrick Horst skizziert in seiner Rezension den Grundgedanken des Psychoanalytikers Gruen, demzufolge Gewalt ein Ausdruck verdrängten kindlichen Leids ist, während die Ideologie nur als "schmückendes Beiwerk" eine Rolle spiele. Die grundlegende psychische Struktur haben politisch motivierte Gewalttäter mit dem Durchschnitt der Gesellschaft durchaus gemein, schreibt Horst, und erklärt damit auch die aktive oder passive Unterstützung, die rechtsradikale Täter in der Bevölkerung finden. Gruen spricht laut Rezensent bei linksradikalen und rechtsradikalen Extremisten aber von unterschiedlichen Motivationen, denen auch unterschiedlich begegnet werden müsse: Gegen den Terror des ungeliebten Rechtsradikalen helfe nur autoritäres Vorgehen, während der von der Mutter verwöhnte Linksradikale für die Hilfe zu 'konstruktiven Aktivitäten' empfänglich sei. Der Rezensent mag den Differenzierungen des Autors nicht ohne weiteres folgen und hält die zweifelsfreie Bestimmung der Motivationen für fraglich.

© Perlentaucher Medien GmbH