Minutiös forscht Dornuf dem zumeist subkutanen Einfluß nach, den Rezzori auf die herausragenden Soziologen Adorno, Schelsky, N. Sombart und Gehlen hatte. Viele von Rezzoris Werken haben das klassenspezifische Schichtengefüge der alten Bundesrepublik zum Thema. Ihm lauschte er bemerkenswerte Einsichten ab, die sich die Fachsoziologen prompt zu eigen machten. Ein ebenso gelehrtes wie amüsantes Capriccio.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In seinem Essay "Der Kampf ums Dabeisein" erinnert Stefan Dornuf an den hierzulande wenig rezipierten Gregor von Rezzori, berichtet Volker Breidecker. Rezzori sei nach wie vor relevant, argumentiert Dornuf, weil er ein faszinierendes Bindeglied zwischen den Positionen Theodor W. Adornos und Arnold Gehlens bereitstelle, die sich beide durch "großbürgerliche Antibürgerlichkeit" auszeichneten, ihre Diskussion über gemeinsame Prämissen in Adelsfragen aber nie in der Öffentlichkeit führten, so der Rezensent. Rezzoris Beschreibungen von Schickeria und Prominenz, die er als "Crème de la merde" bezeichnete und scharf vom authentischen Adel unterschied, könnten diesen heimlichen gemeinsamen Boden beleuchten, so die These Dornufs, erklärt Breidecker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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