Tess Gunty ist die jüngste Preisträgerin des National Book Award seit Philipp Roth und das größte Talent der amerikanischen Literaturgeschichte seit David Foster Wallace.
»Der Kaninchenstall« verspricht eine solch intensive Lektüre, dass man kaum noch von »lesen« sprechen mag. »Durchleben«, »durchstaunen« wären bei diesem Meisterwerk weitaus angebrachter, gar »Erlebnis« kommt einem in den Sinn. »Lebensverändernd« ist sie mindestens, die Lektüre dieses Romans.
Die ätherische Blandine, die eine Obsession für Hildegard von Bingen entwickelt hat und durch das System gefallen zu sein scheint, lebt nur durch die dünnen Wände eines schäbigen Apartmentkomplexes in einem ehemaligen Industrieort in Indiana von ihren skurrilen Nachbarn getrennt: einer Frau, die online Nachrufe schreibt, einer jungen Mutter mit einem dunklen Geheimnis, und jemandem, der im Alleingang einen Feldzug gegen Nagetiere führt. Willkommen im Kaninchenstall. Ein Roman über den amerikanischen Rust Belt und seine Bewohner, die keineswegs alle über einen Kamm zu scheren sind, wie man fälschlicherweise annehmen könnte.
Eine schonungslos schöne und beißend komische Momentaufnahme des zeitgenössischen Amerikas, eine hinreißende und provokante Geschichte über Einsamkeit und Sehnsucht, Verstrickung und schließlich: Freiheit.
»Der Kaninchenstall« verspricht eine solch intensive Lektüre, dass man kaum noch von »lesen« sprechen mag. »Durchleben«, »durchstaunen« wären bei diesem Meisterwerk weitaus angebrachter, gar »Erlebnis« kommt einem in den Sinn. »Lebensverändernd« ist sie mindestens, die Lektüre dieses Romans.
Die ätherische Blandine, die eine Obsession für Hildegard von Bingen entwickelt hat und durch das System gefallen zu sein scheint, lebt nur durch die dünnen Wände eines schäbigen Apartmentkomplexes in einem ehemaligen Industrieort in Indiana von ihren skurrilen Nachbarn getrennt: einer Frau, die online Nachrufe schreibt, einer jungen Mutter mit einem dunklen Geheimnis, und jemandem, der im Alleingang einen Feldzug gegen Nagetiere führt. Willkommen im Kaninchenstall. Ein Roman über den amerikanischen Rust Belt und seine Bewohner, die keineswegs alle über einen Kamm zu scheren sind, wie man fälschlicherweise annehmen könnte.
Eine schonungslos schöne und beißend komische Momentaufnahme des zeitgenössischen Amerikas, eine hinreißende und provokante Geschichte über Einsamkeit und Sehnsucht, Verstrickung und schließlich: Freiheit.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Spektakulär, nämlich mit einer Art Seelenwanderung, beginnt laut Rezensent Thomas Hummitzsch Tess Guntys in den USA gefeierter Debütroman über das Leben einer jungen Frau im amerikanischen Rust Belt. Der Kaninchenstall des Titels bezeichnet eine heruntergekommene Wohnanlage, berichtet Hummitzsch, der vor allem von Guntys dichter Milieuschilderung beeindruckend ist. Das gesamte Personal ist von der um sich greifenden Ödnis infiziert, findet der Rezensent, wobei die Hauptfigur Blandine durchaus nach Auswegen suche - und sie unter anderem im Leben der religiösen Mystikerin Hildegard von Bingen findet. Auch #MeToo spielt in ihre Geschichte hinein, lernen wir. All das wird in einem sprachlich disparaten, alle Diskurse unserer Zeit in sich aufnehmenden und dennoch das Gespür für Konkretion nie verlierenden literarischen Stil präsentiert, weiß Hummitzsch zu berichten. Ein Buch, so schließt er, das viel will und dem, auch wenn es sicherlich nicht immer perfekt austariert ist, das Meiste gelingt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Tess Gunty ist eine geradezu bedrückend talentierte Schriftstellerin (...) Der Kaninchenstall ist ein überaus gewitztes Buch; ein anarchisches Patchwork (...) Als wollte uns dieser Roman sagen: Wenn man solide Plots preisreduziert an jeder Ecke bekommt, auf Netflix und im klebrig emotionalisierten Storytelling des Reportagejournalismus, muss doch Literatur nicht hinterhertrotteln. Gunty schreibt abschweifend, ausschweifend, flackernd, andeutungsreich und plötzlich verblüffend hyperfokussiert. Es ist Prosa mit ADHS.« David Hugendick Die Zeit Kultur 20230706