Lange Jahre schien es, als habe Rom ihn kalt gestellt: Bischof Karl Lehmann - den weltweit angesehenen und unentwegten Kämpfer für eine humane und menschenfreundliche Kirche. Als er endlich mit der Kardinalswürde bekleidet, aus Rom zurückkam, wurde er von den Mainzern wie ein Popstar gefeiert. Wer ist der Mensch Karl Lehmann? Wie wurde er zu einer Galionsfigur einer weltoffenen, freiheitlich denkenden Kirche? Dieses Buch gibt daraus eine facettenreiche und spannende Antwort.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.10.2002DANIEL DECKERS, Redakteur dieser Zeitung, hat ein Buch mit dem Titel "Der Kardinal" geschrieben? Nein, keinen Roman. Eine Biographie. Von Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Wieso von Lehmann? Der wurde doch Kardinal erst nach vielem Hin und Her. Das wäre doch Stoff für einen Roman! Mehr noch für eine Biographie. Aber der lebt doch noch!? Eben; der Kardinal hat nicht nur was zu sagen, sondern weiß auch viel zu erzählen. Und andere über ihn. Kindheit in Hohenzollern, sieben Jahre Studium in Rom. Heidegger und der verborgene Gott. Karl Rahner und Julius Kardinal Döpfner. Konzil und Synode, Päpste und Theologen. Und immer wieder Lehmann, der Römer, gegen die Römlinge. Also doch ein Roman! Nein, kirchliche Zeitgeschichte und zeitgenössische Theologie pur. Und Lehmann immer mittendrin. Und jetzt als Kardinal. (Daniel Deckers: "Der Kardinal". Karl Lehmann - Eine Biographie. Pattloch Verlag, München 2002. 384 S., Abb., geb., 19,90 [Euro].)
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