Der Kastrationskomplex ist eine zentrale Vorstellung der klassischen Psychoanalyse. André Green nimmt sich der ausführlichen Untersuchung dieses Konzepts an. Er beschreibt biologische und anthropologische Aspekte der realen Kastration, um anschließend die zentrale Bedeutung des Kastrationskomplexes in Freuds Lehre der psychosexuellen Entwicklung aufzuzeigen. Ausgehend von der Theorie Freuds zeichnet er die weitere Rezeption des Konzepts nach, unter anderem bei Jacques Lacan und Melanie Klein. Die Fragen und Probleme, die in einer heutigen Auseinandersetzung mit dem Kastrationskomplex…mehr
Der Kastrationskomplex ist eine zentrale Vorstellung der klassischen Psychoanalyse. André Green nimmt sich der ausführlichen Untersuchung dieses Konzepts an. Er beschreibt biologische und anthropologische Aspekte der realen Kastration, um anschließend die zentrale Bedeutung des Kastrationskomplexes in Freuds Lehre der psychosexuellen Entwicklung aufzuzeigen. Ausgehend von der Theorie Freuds zeichnet er die weitere Rezeption des Konzepts nach, unter anderem bei Jacques Lacan und Melanie Klein. Die Fragen und Probleme, die in einer heutigen Auseinandersetzung mit dem Kastrationskomplex aufkommen, werden von Green intensiv diskutiert: Wie wirkt sich das Phänomen spezifisch auf die infantile Sexualität von Jungen und Mädchen aus? Wie beeinflusst es andere klinische Formationen? Und ist der Kastrationskomplex buchstäblich oder metaphorisch-anthropologisch als Erscheinungsform anderer, tiefer liegender Ansätze zu verstehen?
André Green (1927-2012) war Psychiater und Psychoanalytiker sowie Lehranalytiker in der Société Psychanalytique de Paris, deren Vorsitzender er von 1986 bis 1989 war. Von 1975 bis 1977 war er stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.
Inhaltsangabe
EinleitungErster Teil: Zur Stellung des KastrationskomplexesI Aspekte der realen Kastration: Biologie und Anthropologie1. Biologische Determination der Sexualität2. Kurze Bemerkung über die Kastration beim Tier3. Die reale, nicht-rituelle Kastration beim Menschen4. Bemerkungen über die reale biologische Kastration5. Bemerkungen zur sexuellen Psychopathologie6. Die rituelle Chirurgie7. »Natürliche« Kastration und kulturelle KastrationII Kastrationskomplex und Ödipuskomplex: BegriffserklärungIII Natur und Kultur: Inzestverbot und Ödipuskomplex1. Natürliche und sozialisierte Sexualität2. Symbolische Wunden und BisexualitätZweiter Teil: Der Kastrationskomplex bei Freud1. Das Imaginäre der Kastration2. Erste Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Kastrationskomplex in der Kindheit3. Der Erwachsene: der Neurotiker, der Psychotiker, der Künstler und der »Wilde« angesichts der Kastration4. Die Wende: der Wolfsmann und der negative Ödipuskomplex5. Die »Realität« der Kastration und das weibliche Geschlecht6. Der Vater der Urhorde: Ein Gründungsmythos und einige andere mythische Gegebenheiten7. Entfaltung der Theorie: Ödipuskomplex und Kastrationskomplex (1923-1926)8. Öffnung zum Masochismus und die negative therapeutische Reaktion9. Die Kastrationsangst und ihre Vorläufer10. Das Mädchen und die Frau11. Letzte Worte: der Fels der TheorieDritter Teil: Zeitgenössische PerspektivenI Die Quellen psychoanalytischer TheoriebildungII Die imaginäre Archäologie bei Melanie Klein1. Die sexuelle Entwicklung des Mädchens2. Die sexuelle Entwicklung des JungenIII Die frühe genitale Phase und die phallische Phase: die Beobachtung nach Roiphe und Galenson1. Die infantile Sexualität als Motor der Entwicklung2. Die Geburt der sexuellen Identität3. Die phallische Phase4. Die infantile MasturbationIV Die phallische Logik J. LacansV Die weibliche Sexualität und der KastrationskomplexVI Sinn und Bedeutung des KastrationskomplexesBibliographie
EinleitungErster Teil: Zur Stellung des KastrationskomplexesI Aspekte der realen Kastration: Biologie und Anthropologie1. Biologische Determination der Sexualität2. Kurze Bemerkung über die Kastration beim Tier3. Die reale, nicht-rituelle Kastration beim Menschen4. Bemerkungen über die reale biologische Kastration5. Bemerkungen zur sexuellen Psychopathologie6. Die rituelle Chirurgie7. »Natürliche« Kastration und kulturelle KastrationII Kastrationskomplex und Ödipuskomplex: BegriffserklärungIII Natur und Kultur: Inzestverbot und Ödipuskomplex1. Natürliche und sozialisierte Sexualität2. Symbolische Wunden und BisexualitätZweiter Teil: Der Kastrationskomplex bei Freud1. Das Imaginäre der Kastration2. Erste Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Kastrationskomplex in der Kindheit3. Der Erwachsene: der Neurotiker, der Psychotiker, der Künstler und der »Wilde« angesichts der Kastration4. Die Wende: der Wolfsmann und der negative Ödipuskomplex5. Die »Realität« der Kastration und das weibliche Geschlecht6. Der Vater der Urhorde: Ein Gründungsmythos und einige andere mythische Gegebenheiten7. Entfaltung der Theorie: Ödipuskomplex und Kastrationskomplex (1923-1926)8. Öffnung zum Masochismus und die negative therapeutische Reaktion9. Die Kastrationsangst und ihre Vorläufer10. Das Mädchen und die Frau11. Letzte Worte: der Fels der TheorieDritter Teil: Zeitgenössische PerspektivenI Die Quellen psychoanalytischer TheoriebildungII Die imaginäre Archäologie bei Melanie Klein1. Die sexuelle Entwicklung des Mädchens2. Die sexuelle Entwicklung des JungenIII Die frühe genitale Phase und die phallische Phase: die Beobachtung nach Roiphe und Galenson1. Die infantile Sexualität als Motor der Entwicklung2. Die Geburt der sexuellen Identität3. Die phallische Phase4. Die infantile MasturbationIV Die phallische Logik J. LacansV Die weibliche Sexualität und der KastrationskomplexVI Sinn und Bedeutung des KastrationskomplexesBibliographie
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