Die Elektronenrohren als Mittel zur elektrostatischen Steuerung von Stromen und zur Gleichrichtung sind schon seit ihrer ersten Anwendung in der Hochfrequenztechnik ein fester Bestandteil auch der MeBtechnik geworden. Die Ausbildung geeigneter MeBschaltungen wurde hierbei in der Regel aus der Praxis der Entwicklung der Hochfrequenztechnik selbst angeregt. Andererseits wurde deren Fortschritt durch das Vor liegen dieser meBtechnischen Mittel iiberhaupt erst ermoglicht, so daB eine standige gegenseitige Befruchtung beider technischen Gebiete statt gefunden hat. In eine neue Phase trat diese Entwicklung mit dem Aufkommen der Fernsehtechnik mit elektronischen Mitteln etwa in den dreiBiger J ahren. Sie brachte eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Verstarkerschaltungen, und mit ihr wurde die Aufmerksamkeit auf eine Schaltung gelenkt, die als Kathodenverstarker, Kathodenfolgerschaltung (engl. cathode follo wer) oder Anodenbasisschaltung bezeichnet wird. Ihrem Verhalten nach zahlt sie zur Klasse der gegengekoppelten Verstarker. Das Interesse fiir ihre besonderen Eigenschaften blieb indessen nicht nur auf die Fernsehtechnik beschrankt, sondern dehnte sich sehr bald auch auf andere Gebiete, insbesondere auf die MeBtechnik aus. Hierzu nennen wir, um nur einige wichtige Eigenschaften des Verstarkers heraus zugreifen, die Ermoglichung von Spannungsmessungen mit einer auBer ordentlich geringen Riickwirkung auf das MeBobjekt bei einem erheb lichen MeBbereichumfang und mit einer groBen Unempfindlichkeit gegen Anderungen der Rohrendaten.
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