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Mit seinen bedeutenden Öl- und Gasvorkommen sowie seinen wichtigen Transit-Pipelines hat der Kaukasus eine herausragende strategische und sicherheitspolitische Bedeutung für Europa. Das macht ihn heute zum Zankapfel und zur Krisenregion. Darüber vergißt man allerdings oft seine reiche Kultur und große landschaftliche Schönheit. Namhafte Experten beleuchten in diesem Buch Armenien, Aserbaidschan und Georgien, die russischen Regionen im Nordkaukasus (Tschetschenien, Dagestan, Inguschetien) sowie die Nachbarstaaten Türkei und Iran. Die großen Konfliktregionen - Abchasien, Süd-Ossetien,…mehr

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Produktbeschreibung
Mit seinen bedeutenden Öl- und Gasvorkommen sowie seinen wichtigen Transit-Pipelines hat der Kaukasus eine herausragende strategische und sicherheitspolitische Bedeutung für Europa. Das macht ihn heute zum Zankapfel und zur Krisenregion. Darüber vergißt man allerdings oft seine reiche Kultur und große landschaftliche Schönheit. Namhafte Experten beleuchten in diesem Buch Armenien, Aserbaidschan und Georgien, die russischen Regionen im Nordkaukasus (Tschetschenien, Dagestan, Inguschetien) sowie die Nachbarstaaten Türkei und Iran. Die großen Konfliktregionen - Abchasien, Süd-Ossetien, Berg-Karabach sowie Tschetschenien werden ausführlich historisch und politisch beschrieben. Mit seinen Länder-, Konflikt- und Kulturanalysen bietet das Buch einen umfassenden und einmaligen Einblick in die "Krisenregion" Kaukasus.
Autorenporträt
Udo Steinbach, apl. Professor an der Universität Hamburg, ist seit 1976 Direktor des Deutschen Orient-Instituts und gilt als Experte für den Nahen und Mittleren Osten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.06.2008

Krisen im Kaukasus

Das Buch will einen umfassenden Überblick über den Kaukasus geben, indem es außer den aktuellen Entwicklungen auch die historischen und kulturellen Hintergründe darstellt. Deren Bedeutung kann in einer Region kaum überschätzt werden, in der auf engstem Raum christliche und islamische Völker leben und zwischen 50 und 60 Sprachen gesprochen werden. Die Beiträge sind von sehr unterschiedlicher Qualität - neben einer Mehrzahl von informativen und aufschlussreichen Texten stehen einige, die den Leser ratlos zurücklassen. Basisinformationen zu einzelnen Ländern und Regionen (wie Einwohnerzahlen) sind oft gut versteckt und in einigen Fällen sogar widersprüchlich. Ein großes Manko ist das Fehlen von Landkarten bei den Beiträgen zu Georgien, zum Nordkaukasus und zu den Konflikten um Abchasien, Südossetien und Nagornyj Karabach. Und auch wenn - wie die Herausgeber zu Recht feststellen - keine Schreibweise der kaukasischen Namen ganz zufriedenstellend sein kann, wäre es doch sinnvoll gewesen, sich in dem Buch für jeden Ort auf eine festzulegen und nicht verschiedene Versionen unkommentiert nebeneinander stehen zu lassen. Ein Register hätte den Wert als Nachschlagewerk erhöht. Trotz alldem wird, wer sich schnell umfassend über den Kaukasus informieren will, kaum an diesem Buch vorbeikommen. (Marie-Carin von Gumppenberg/Udo Steinbach [Herausgeber]: Der Kaukasus. Geschichte - Kultur - Politik. C.H. Beck Verlag, München 2008. 256 S., 12,95 [Euro].)

REINHARD VESER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.09.2008

Der wilde Kaukasus
Die Krisenregion war schon häufig das Ziel von Expansions- und Kolonisationspolitik
Es gibt nicht so viele deutschsprachige Bücher über den Kaukasus. Ohne die ganzen Karl Mays und Scholl-Latours sind es sogar sehr wenige – von richtig guten ganz zu schweigen. Dabei ist das Gebiet zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer schon seit dem Altertum ein Raum, der aufgrund seiner Völker- und Sprachenvielfalt, seiner europäisch-orientalischen Transitlage und in jüngster Zeit als „ständige Krisenregion”, in denen die USA und Russland um politischen Einfluss ringen, eine geradezu fiebrige Faszination auslöst. Zudem ist das Gebiet, das in seiner Geschichte an den „Grenzen des großen politischen und zivilisatorischen Gefüges” (Eva-Maria Auch) lag und deswegen häufig Ziel offensiver Expansions- und Kolonisationspolitik angrenzender Staaten war, für die europäische Energie- und Sicherheitspolitik von erheblicher Bedeutung. Der Bedarf ist also groß für Aufklärung über diesen komplexen ethnischen und religiösen Kulturraum.
Nun liegt ein kompakter Sammelband vor, geschrieben und zusammengetragen von der Crème de la Crème der deutschsprachigen Kaukasusforschung. Die Herausgeber Udo Steinbach, bis Ende 2007 Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg, und Marie-Carin von Gumppenberg, Leiterin der Policy Studies Central Asia, betonen im Vorwort, Fehlwahrnehmung und spezifisches Teilwissen über den Kaukasus korrigieren zu wollen. So wie etwa das Stereotyp vom „Konflikte produzierenden Völkergemisch”, hinter dem „die reiche Wirklichkeit dieser Region verstellt” werde.
Den „Kulturen” ist einer der drei großen Abschnitte gewidmet. Dieser letzte Teil des Buches ist der anspruchsvollste und vielleicht deswegen der gelungenste. Besonders gefällt hier das Kapitel „Politische Kultur: Autoritäre Herrscher – pragmatische Loyalitäten”, in dem Eva-Maria Auch nachweist, warum die kaukasischen Länder bis heute durchweg autokratisch oder mit einem Hang zur Autorität regiert werden. Ein Befund, den sie auf die „deutliche Unterentwicklung von Staatsbürgerkultur” zurückführt.
Sehr gelungen ist auch der Artikel des Turkologen Raoul Motika über die Religionen, die als identitätsstiftende Faktoren bis heute eine starke Rolle spielen. Als zeitliche Eckpunkte setzt Motika die frühe Christianisierung Armeniens, Georgiens und des albanischen Reiches, die nachhaltige Islamisierung des Südkaukasus durch den schiitisch-safawidischen Iran (1501–1732) und die sowjetische Glaubensaustreibung, die besonders in Aserbaidschan Spuren hinterlassen hat.
In den beiden vorangehenden Abschnitten beschreiben die Autoren die Länder und Großregionen, die den kaukasischen Kulturraum im weitesten Sinne geprägt haben, und wieder gerne stärker prägen würden – wie Iran oder die Türkei. Zudem werden, derzeit aktueller denn je, die Konflikte in Abchasien, Karabach, Südossetien oder im Nordkaukasus der Russischen Föderation aufgefächert. Dazu schwelende und sich anbahnende Konflikte um die Energieressourcen des Kaspischen Meeres, Sicherheitsfragen oder die Arbeit von internationalen Organisationen.
Der Schwerpunkt der Darstellung liegt dabei meistens auf der jüngeren Geschichte. Die Qualität der Kapitel schwankt erheblich, was daran liegt, dass der Leser zwar mit ganzen Lkw-Ladungen an Fakten, Namen und historischen Daten überhäuft wird, er am Ende aber eher verwirrt dasteht. Das Buch ist als Nachschlagewerk, Dokumentation und Analyse eine reife Leistung, ein bisschen mehr Esprit hätte man sich allerdings gewünscht INGO PETZ
MARIE-CARIN VON GUMPPENBERG/UDO STEINBACH (Hrsg.): Der Kaukasus. Geschichte – Kultur – Politik. Verlag C.H. Beck, München 2008. 256 Seiten, 12,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der neue Sammelband der "Creme de la Creme" der deutschsprachigen Kaukasusforschung kommt Ingo Petz gerade recht: Gebe es doch ohnehin wenig Bücher über den Kaukasus - und noch weniger gute, so der SZ-Kritiker. Allerdings erhält auch dieser Band nicht die uneingeschränkte Zustimmung des Rezensenten: Eine "solide Leistung", denn die Qualität der Kapitel schwankt dem Rezensenten doch zu sehr zwischen sehr gelungenen Passagen einerseits und Kapiteln, in denen sich Ingo Petz verwirrenden "LKW-Ladungen an Fakten" ausgeliefert sieht.

© Perlentaucher Medien GmbH