Mit seinen bedeutenden Öl- und Gasvorkommen sowie seinen wichtigen Transit-Pipelines hat der Kaukasus eine herausragende strategische und sicherheitspolitische Bedeutung für Europa. Das macht ihn heute zum Zankapfel und zur Krisenregion. Darüber vergißt man allerdings oft seine reiche Kultur und große landschaftliche Schönheit. Namhafte Experten beleuchten in diesem Buch Armenien, Aserbaidschan und Georgien, die russischen Regionen im Nordkaukasus (Tschetschenien, Dagestan, Inguschetien) sowie die Nachbarstaaten Türkei und Iran. Die großen Konfliktregionen - Abchasien, Süd-Ossetien, Berg-Karabach sowie Tschetschenien werden ausführlich historisch und politisch beschrieben. Mit seinen Länder-, Konflikt- und Kulturanalysen bietet das Buch einen umfassenden und einmaligen Einblick in die "Krisenregion" Kaukasus.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.06.2008Krisen im Kaukasus
Das Buch will einen umfassenden Überblick über den Kaukasus geben, indem es außer den aktuellen Entwicklungen auch die historischen und kulturellen Hintergründe darstellt. Deren Bedeutung kann in einer Region kaum überschätzt werden, in der auf engstem Raum christliche und islamische Völker leben und zwischen 50 und 60 Sprachen gesprochen werden. Die Beiträge sind von sehr unterschiedlicher Qualität - neben einer Mehrzahl von informativen und aufschlussreichen Texten stehen einige, die den Leser ratlos zurücklassen. Basisinformationen zu einzelnen Ländern und Regionen (wie Einwohnerzahlen) sind oft gut versteckt und in einigen Fällen sogar widersprüchlich. Ein großes Manko ist das Fehlen von Landkarten bei den Beiträgen zu Georgien, zum Nordkaukasus und zu den Konflikten um Abchasien, Südossetien und Nagornyj Karabach. Und auch wenn - wie die Herausgeber zu Recht feststellen - keine Schreibweise der kaukasischen Namen ganz zufriedenstellend sein kann, wäre es doch sinnvoll gewesen, sich in dem Buch für jeden Ort auf eine festzulegen und nicht verschiedene Versionen unkommentiert nebeneinander stehen zu lassen. Ein Register hätte den Wert als Nachschlagewerk erhöht. Trotz alldem wird, wer sich schnell umfassend über den Kaukasus informieren will, kaum an diesem Buch vorbeikommen. (Marie-Carin von Gumppenberg/Udo Steinbach [Herausgeber]: Der Kaukasus. Geschichte - Kultur - Politik. C.H. Beck Verlag, München 2008. 256 S., 12,95 [Euro].)
REINHARD VESER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Buch will einen umfassenden Überblick über den Kaukasus geben, indem es außer den aktuellen Entwicklungen auch die historischen und kulturellen Hintergründe darstellt. Deren Bedeutung kann in einer Region kaum überschätzt werden, in der auf engstem Raum christliche und islamische Völker leben und zwischen 50 und 60 Sprachen gesprochen werden. Die Beiträge sind von sehr unterschiedlicher Qualität - neben einer Mehrzahl von informativen und aufschlussreichen Texten stehen einige, die den Leser ratlos zurücklassen. Basisinformationen zu einzelnen Ländern und Regionen (wie Einwohnerzahlen) sind oft gut versteckt und in einigen Fällen sogar widersprüchlich. Ein großes Manko ist das Fehlen von Landkarten bei den Beiträgen zu Georgien, zum Nordkaukasus und zu den Konflikten um Abchasien, Südossetien und Nagornyj Karabach. Und auch wenn - wie die Herausgeber zu Recht feststellen - keine Schreibweise der kaukasischen Namen ganz zufriedenstellend sein kann, wäre es doch sinnvoll gewesen, sich in dem Buch für jeden Ort auf eine festzulegen und nicht verschiedene Versionen unkommentiert nebeneinander stehen zu lassen. Ein Register hätte den Wert als Nachschlagewerk erhöht. Trotz alldem wird, wer sich schnell umfassend über den Kaukasus informieren will, kaum an diesem Buch vorbeikommen. (Marie-Carin von Gumppenberg/Udo Steinbach [Herausgeber]: Der Kaukasus. Geschichte - Kultur - Politik. C.H. Beck Verlag, München 2008. 256 S., 12,95 [Euro].)
REINHARD VESER
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der neue Sammelband der "Creme de la Creme" der deutschsprachigen Kaukasusforschung kommt Ingo Petz gerade recht: Gebe es doch ohnehin wenig Bücher über den Kaukasus - und noch weniger gute, so der SZ-Kritiker. Allerdings erhält auch dieser Band nicht die uneingeschränkte Zustimmung des Rezensenten: Eine "solide Leistung", denn die Qualität der Kapitel schwankt dem Rezensenten doch zu sehr zwischen sehr gelungenen Passagen einerseits und Kapiteln, in denen sich Ingo Petz verwirrenden "LKW-Ladungen an Fakten" ausgeliefert sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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