Aktien statt Arancini, Spekulationen statt Spaghetti, Börse statt Balsamico - schnelles Geld als Versprechen, dafür steht Emanuele Gargano, der sizilianische »Magier der Finanzen«. Gargano, Anfang vierzig, elegant und unverschämt gut aussehend, lebt von seinem Ruf als genialer Spekulant. Doch nachdem beinahe alle Bewohner der Provinz Montelusa ihm ihre Ersparnisse anvertraut haben, ist der vorher so Begehrte samt Geld spurlos verschwunden und nun der meistgehasste Mann südlich von Neapel. Während in Vigàta alle Jagd auf einen hinterhältigen Dieb machen, ahnt Commissario Montalbano schon bald, dass mehr als ein simpler Betrug hinter Garganos mysteriösem Verschwinden steckt ...
Ein cleverer Krimi
Nicht nur Commissario Montalbano wundert sich in seinem achten Fall, auch als Leser staunt man nicht schlecht. Man meint ja, diesen kauzigen Sizilianer mittlerweile in- und auswendig zu kennen. Man weiß, dass er zuhause immer erst im Kühlschrank nach etwas Essbarem sucht, um - so er dort nicht fündig wird - schließlich im Backofen eine von seiner Haushaltshilfe kreierte Köstlichkeit vorzufinden. Man weiß, dass Montalbano es jedesmal verdrängt, wenn seine Geliebte Livia sich ankündigt (und deshalb Ärger bekommt). Und man weiß, dass der Commissario mit dem reichlich unterbelichteten Catarella so seine Spielchen treibt. Man kennt diese Figur also nur zu gut, und umso verwunderlicher ist es, dass Andrea Camilleri auch mit dem achten Fall des Commissario Montalbano noch ein spannendes Stück Kriminalliteratur gelingt.
Allgemeine Verwunderung
Diesmal muss sich Dottore Montalbano mit einem besonders schweren Betrugsfall auseinandersetzen. Der etwas schmierige aber allseits beliebte Schönling Emanuele Gargano hat sich das Vertrauen einer breiten Mehrheit der Bewohner der Provinz Montelusa erschlichen. Gleiches tat er mit den Ersparnissen der redlichen Bürger und ist mit denen nun über alle Berge. Montalbano beginnt zu recherchieren, fördert allerlei geschäftliche Zusammenhänge und intime Details zutage, doch kommt im Fall von Garganos Verschwinden nicht so richtig weiter. Nicht einmal Garganos Sekretärin, die altbackene und über beide Ohren in ihren Chef verliebte Mariastella Cosentino, kann zur Erhellung beitragen. So bleibt allgemeine Verwunderung, bis Montalbano seine - ja ebenfalls altbekannte - Belesenheit auf die richtige Spur bringt. Plötzlich findet sich der Commissario, wenn nicht im falschen Film, so doch im falschen Buch. Instinktiv lässt er sich bei seinen Ermittlungen von der Handlung einer Faulkner-Novelle leiten. Und kommt auf diese Weise zum Ziel.
Ein Erzähler mit Charme und Humor
Dies ist - wie von Camilleri nicht anders zu erwarten - ein cleverer Krimi. Oder näher an der Wahrheit: eine traumwandlerische Fantasie-Erzählung. Camilleri erzählt mit Charme, mit Humor, er gibt uns, einem Ethnologen gleich, Einblicke in die sizilianische Lebenswelt und macht sich über gängige Klischees lustig. Wer Montalbano liebt, wird auch dieses Buch lieben. Und den Vergleich mit anderen Erzählungen dieser Reihe für überflüssig halten. (ah/Andre Lorenz Medien)
Nicht nur Commissario Montalbano wundert sich in seinem achten Fall, auch als Leser staunt man nicht schlecht. Man meint ja, diesen kauzigen Sizilianer mittlerweile in- und auswendig zu kennen. Man weiß, dass er zuhause immer erst im Kühlschrank nach etwas Essbarem sucht, um - so er dort nicht fündig wird - schließlich im Backofen eine von seiner Haushaltshilfe kreierte Köstlichkeit vorzufinden. Man weiß, dass Montalbano es jedesmal verdrängt, wenn seine Geliebte Livia sich ankündigt (und deshalb Ärger bekommt). Und man weiß, dass der Commissario mit dem reichlich unterbelichteten Catarella so seine Spielchen treibt. Man kennt diese Figur also nur zu gut, und umso verwunderlicher ist es, dass Andrea Camilleri auch mit dem achten Fall des Commissario Montalbano noch ein spannendes Stück Kriminalliteratur gelingt.
Allgemeine Verwunderung
Diesmal muss sich Dottore Montalbano mit einem besonders schweren Betrugsfall auseinandersetzen. Der etwas schmierige aber allseits beliebte Schönling Emanuele Gargano hat sich das Vertrauen einer breiten Mehrheit der Bewohner der Provinz Montelusa erschlichen. Gleiches tat er mit den Ersparnissen der redlichen Bürger und ist mit denen nun über alle Berge. Montalbano beginnt zu recherchieren, fördert allerlei geschäftliche Zusammenhänge und intime Details zutage, doch kommt im Fall von Garganos Verschwinden nicht so richtig weiter. Nicht einmal Garganos Sekretärin, die altbackene und über beide Ohren in ihren Chef verliebte Mariastella Cosentino, kann zur Erhellung beitragen. So bleibt allgemeine Verwunderung, bis Montalbano seine - ja ebenfalls altbekannte - Belesenheit auf die richtige Spur bringt. Plötzlich findet sich der Commissario, wenn nicht im falschen Film, so doch im falschen Buch. Instinktiv lässt er sich bei seinen Ermittlungen von der Handlung einer Faulkner-Novelle leiten. Und kommt auf diese Weise zum Ziel.
Ein Erzähler mit Charme und Humor
Dies ist - wie von Camilleri nicht anders zu erwarten - ein cleverer Krimi. Oder näher an der Wahrheit: eine traumwandlerische Fantasie-Erzählung. Camilleri erzählt mit Charme, mit Humor, er gibt uns, einem Ethnologen gleich, Einblicke in die sizilianische Lebenswelt und macht sich über gängige Klischees lustig. Wer Montalbano liebt, wird auch dieses Buch lieben. Und den Vergleich mit anderen Erzählungen dieser Reihe für überflüssig halten. (ah/Andre Lorenz Medien)