Oktober 1977: Der Kirchenrechtsprofessor Johannes Neumann schmeißt hin und gibt seine kirchliche Lehrerlaubnis zurück. Bis dahin hatte er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen gelehrt, deren Rektor er 1972 war. Von seinen Kollegen wurde einer Papst (Joseph Ratzinger), einer Kardinal (Walter Kasper) und einem wurde von seiner Kirche der Stuhl vor die Tür gesetzt (Hans Küng) - allerdings erst, nachdem er nicht mehr dessen juristischer Berater war. Er war einer der renommiertesten Vertreter "der Progressiven", bis kein Weg mehr an der Einsicht vorbeiführte: Der Kampf für eine menschenfreundliche Kirche ist zwecklos. Den Weg vom engagierten, aber immer kritischen katholischen Priester und Theologen zum Agnostiker und Kirchenkritiker zeichnet seine Frau nach. Die "gelernte Theologin" wurde Psychoanalytikerin. Die vollständig erhaltenen Briefe, Tagebücher, Dokumente jener Zeit geben ein authentisches Bild: ein Blick hinter die Kulissen und ein Blick in die Herzen. Es ist eine sehr persönlich und schonungslos ehrlich erzählte Geschichte von Liebe und Tod, Sex and Crime, Freundschaft und Intrige, Treue und Verrat. Sie zeigt, wie Angst, große Angst überwunden werden kann, überwunden worden ist.
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