Studienarbeit aus dem Jahr 1992 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Neue Tendenzen zur Erforschung sozialer Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist die Geschichte von Klassenkämpfen" Diese Aussage von Karl Marx und Friedrich Engels am Beginn des Manifests der Kommunistischen Partei setzt einen bestimmten Klas-senbegriff voraus. Die politische Bedeutung des von den beiden Theoretikern entwickelten Modells und die daraus entstandenen gesellschaftlichen Folgen sind noch heute, 150 Jahre später wirksam.Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch dar, ausgehend vom Begriff der Klasse im Sinn von Marx und Engels, einen Vergleich zwischen einem herkömmlichen soziologischen Theorieansatz und neueren Modellen und Methoden zur Untersuchung sozialer Un-gleichheiten herzustellen. Auf eine umfangreiche Beleuchtung des zweiten Schwerpunktes bisheriger Konzeption von Sozialstruktur-analyse, das vor allem von Max Weber geprägte Schichtmodell, wird an dieser Stelle bewusst verzichtet. Zunächst wird die Frage zu stellen sein, wie Marx und Engels den Begriff der Klasse definieren (Kapitel 2). Dies geschieht hier anhand einer Analyse des eingangs zitierten Manifests. Die Begrenzung auf eine Quelle des umfangreichen Gesamtwerkes der beiden Autoren erscheint für den Rahmen dieser Arbeit notwendig und auch angemessen, da hier der Kern des zu untersuchenden Klassenbegriffs sehr deutlich herausgearbeitet werden kann. Im Folgenden (Kapitel 3 u. 4) ist dann zu untersuchen, ob und in-wieweit die Marxsche Theorie in der aktuellen Soziologiediskussion noch Gültigkeit hat, mit welchen Kategorien und Indikatoren beispielsweise neomarxistische Wissenschaftler bei der Analyse von Gesellschaftsstrukturen arbeiten. Es wird aber auch zu fragen sein, ob es sich bei den neueren Theorieansätzen nicht nur um eine Modifikation der herkömmlichen Modelle handelt, die einer sehr stark differenzierten Gesellschaft dadurch gerecht zu werden vorgeben, dass sie alte Begriffe durch komplexere Terminologien ersetzen, die letztendlich das gleiche Phänomen beschreiben.
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