Theodor Storm dürfte wohl am ehesten für seinen „Schimmelreiter“ bekannt sein. Wie so viele andere Autoren, trieb er sich aber auch mal im Bereich Kinderbücher herum. 1849 schrieb er für seinen Sohn „Der kleine Häwelmann“ zu Deutsch „Die kleine Nervensäge“.
Häwelmann, die Nervensäge, soll schlafen,
will aber nicht. Seine Mutter ist dermaßen geschafft, dass sie trotz seines Heulens einschläft.…mehrTheodor Storm dürfte wohl am ehesten für seinen „Schimmelreiter“ bekannt sein. Wie so viele andere Autoren, trieb er sich aber auch mal im Bereich Kinderbücher herum. 1849 schrieb er für seinen Sohn „Der kleine Häwelmann“ zu Deutsch „Die kleine Nervensäge“.
Häwelmann, die Nervensäge, soll schlafen, will aber nicht. Seine Mutter ist dermaßen geschafft, dass sie trotz seines Heulens einschläft. Häwelmann ist aber nicht dumm, er macht sich aus seinem Hemdchen ein Segel, spannt es mit seinen Füßen auf und segelt durch die Stadt bis zum Mond, den er so nervt, dass selbst dieser sich verzieht.
Auch diese Geschichte kannte ich als Kind nicht. Am bekanntesten dürfte dich Geschichte wohl in der illustrierten Form von Else Wenz-Viëtor von 1926 sein, denn ganz ehrlich, ohne Bilder macht sie nicht viel her. Dennoch würde ich sie einem Kind aus mehreren Gründen nicht vorlesen. Zum einen, das mit dem Segel, das funktioniert nicht, da gibt es nämlich noch den Rückstoß, den der Autor übersehen hat, und als Naturwissenschaftler habe ich ein Problem damit Kindern etwas vorzulesen, was einfach nur falsch ist. Auch die Stelle „Es war ein großes Glück für den kleinen Häwelmann, dass es gerade Nacht war und die Erde auf dem Kopf stand.“ Ließ mich doch sehr ratlos zurück. Die Erde stand Kopf?! Warum? Was will mir der Autor damit sagen? Ich weiß es nicht.
Häwelmanns Abenteuer sind OK, der Schluss jedoch lässt mich erneut ratlos zurück „Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, hätte er doch leicht ertrinken können.“ Ich habe kein Boot, ich habe keinen Häwelmann gerettet und als Kind hätte ich meine Mutter an dieser Stelle mit vielen Fragen geplagt, die keiner hätte beantworten können. Der Schluss lässt echt zu wünschen übrig. Für ein privates Geschichtchen für den Sohn OK, aber ob man das wirklich veröffentlichen musste. Ohne Zeichnungen ist die Geschichte komplett unattraktiv, die Bilder sind nett, aber auch nicht mehr.