Was für eine Vulkaninsel im Nordatlantik. Island ist archaisch, wild und authentisch. Aufschießende Geysire, feurige Vulkane, Lavawüsten und Gletscher sind der Stoff für dieses heiß-kalte Reiselesebuch. Schmökern Sie sich durch allerlei Entdeckungen zwischen Vatnajökull, Reykjavik und Blauer Lagune, baden Sie in dampfenden Quellen, blicken Sie in brodelnde Löcher und versuchen Sie sich vor Ihrem Urlaub an Zungenbrechern wie Herðubreiðarlindir.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2018Keine Angst vorm Hochland
Im Jahr 2000 kamen erstmals mehr Besucher nach Island, als dort Menschen leben, und seither ist kein Ende des Tourismusbooms abzusehen: 2015 kamen viermal so viele, im Jahr darauf wuchs die Zahl um weitere dreißig Prozent. Ein schwieriger Spagat also für eine Insel, die außer für die lebhafte Hauptstadt berühmt ist für ihre wilde Natur und Einsamkeit. Der kleine Reiseband versucht einzuordnen, wie die isländische Realität aussieht. Und das gelingt ihm sehr gut. Schon der informative Einführungsessay spart heikle Themen wie die Bankenkrise und den Walfang nicht aus. Faktenreich und fundiert recherchiert, geht es um Offshore-Transaktionen und Fangquoten, um Korruption und Export. Die Regionenkapitel widmen sich dann ausführlich den Naturschönheiten Islands, den Vulkanen und Gletschern, Wasserfällen, Geysiren und den heißen Quellen. Alles ist sehr informativ, und man liest aus jeder Zeile die Zuneigung des Autors für diese kalte Insel. Was ihn nicht daran hindert, unverdrossen Klischees auf ihren Realitätsgehalt abzuklopfen. So zerstört er den Mythos des Hochlandes als "Europas letztem Abenteuerland": die Routen seien zwar rauh, aber längst entschärft, der Ruf fuße hauptsächlich auf den Erzählungen der Allradfahrer, die so ihre gewaltigen Leistungen gegen Unbilden der Natur in die Welt setzten. Schön ist es auf Island natürlich trotzem, das zeigen auch die stimmungsvollen Bilder. Adressen oder Hoteltipps liefert der Band nicht, dafür eine gute Einstimmung für eine Reise in den Nordatlantik.
bär
"Der kleine Island-Verführer. Impressionen von der Insel der Fjorde, Küsten und Vulkane" von Hans Klüche und Erik Van de Perre. Bruckmann Verlag, München 2017. 144 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Broschiert, 13 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Jahr 2000 kamen erstmals mehr Besucher nach Island, als dort Menschen leben, und seither ist kein Ende des Tourismusbooms abzusehen: 2015 kamen viermal so viele, im Jahr darauf wuchs die Zahl um weitere dreißig Prozent. Ein schwieriger Spagat also für eine Insel, die außer für die lebhafte Hauptstadt berühmt ist für ihre wilde Natur und Einsamkeit. Der kleine Reiseband versucht einzuordnen, wie die isländische Realität aussieht. Und das gelingt ihm sehr gut. Schon der informative Einführungsessay spart heikle Themen wie die Bankenkrise und den Walfang nicht aus. Faktenreich und fundiert recherchiert, geht es um Offshore-Transaktionen und Fangquoten, um Korruption und Export. Die Regionenkapitel widmen sich dann ausführlich den Naturschönheiten Islands, den Vulkanen und Gletschern, Wasserfällen, Geysiren und den heißen Quellen. Alles ist sehr informativ, und man liest aus jeder Zeile die Zuneigung des Autors für diese kalte Insel. Was ihn nicht daran hindert, unverdrossen Klischees auf ihren Realitätsgehalt abzuklopfen. So zerstört er den Mythos des Hochlandes als "Europas letztem Abenteuerland": die Routen seien zwar rauh, aber längst entschärft, der Ruf fuße hauptsächlich auf den Erzählungen der Allradfahrer, die so ihre gewaltigen Leistungen gegen Unbilden der Natur in die Welt setzten. Schön ist es auf Island natürlich trotzem, das zeigen auch die stimmungsvollen Bilder. Adressen oder Hoteltipps liefert der Band nicht, dafür eine gute Einstimmung für eine Reise in den Nordatlantik.
bär
"Der kleine Island-Verführer. Impressionen von der Insel der Fjorde, Küsten und Vulkane" von Hans Klüche und Erik Van de Perre. Bruckmann Verlag, München 2017. 144 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Broschiert, 13 Euro.
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