Wer riecht denn da so eigenartig im Hause Wolf? Ist das etwa Linos Schmuseschwein? Lino will auf keinen Fall, dass sein Freund in die Badewanne muss; also verdrücken sich die beiden in Linos Baumhaus. Das geht so lange gut, bis das Schmuseschwein findet, dass auch Lino ein bisschen zu stinken beginnt. Also treten die Beiden gemeinsam den Gang ins Badezimmer an - woraus am Ende sogar ein lustiges Planschvergnügen wird.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der pädagogische Idealfall mag in der Realität selten eintreffen: Das Kind erzieht sich selbst, aufgrund einer eigenständig erlangten Einsicht in die Notwendigkeit. Doch wozu gibt es Bücher: In diesem hier, schreibt die Rezensentin Sieglinde Geisel, geht es um den kleinen Lino, einziger Spross einer Familie unbestimmbarer Gattung ("irgendwo zwischen Maus und Hund", meint Geisel mit Blick auf die "quasikubistischen Zeichnungen"), und um dessen Schmuseschwein, den "kleinen Stinker". Das Schmuseschwein wäscht sich nämlich nicht, und Lino findet das richtig. Beide flüchten vor dem drohenden Bad in ein Baumhaus, doch dann fängt auch Lino an zu müffeln. "Eine heikle Situation", schreibt Geisel, "welche die beiden aber nach allen Regeln der einfühlenden Kommunikation überstehen". Hand in Hand begeben sie sich schließlich ins Badezimmer - freiwillig, ohne dass die Eltern eingreifen mussten. Eine "kleine Fabel der Körperhygiene" also, laut Rezensentin gezeichnet in der "ironischen Bildersprache moderner Kinderbücher": gedämpfte Farben, gezerrte Formen. Wie sie das findet, bleibt offen, das Buch scheint ihr aber gefallen zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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