Produktdetails
  • Verlag: Herder, Freiburg
  • ISBN-13: 9783451048388
  • ISBN-10: 3451048388
  • Artikelnr.: 23981791
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit der "Entdeckung der Innerlichkeit" registriert der Rezensent mit dem Kürzel "A.W." einen Trend in den letzten Jahren, der inzwischen auch bei der Urlaubsplanung eine Rolle spielt. Im Reiseteil der Zeitung ist deshalb ein Buch des Außenressortleiters des Nachrichtenmagazins "Focus" besprochen, das für den "Klosterurlaub" wirbt. Denn die Orden in den Klöstern, so "A.W.", seien wegen ihrer jahrhundertealten mythischen Erfahrungen prädestiniert, "den modernen Menschen bei der Suche nach Sinn zu unterstützen". Ob er selbst diesen Urlaubstyp sinnvoll findet, verrät "A.W." jedoch nicht. Er weist aber darauf hin, dass das Buch - "neben praktischen Tipps" - die Adressen von Klöstern und religiösen Häusern in West- und Osteuropa nennt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.07.2000

Europa

"Der Klosterurlaubsführer" von Hanspeter Oschwald. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2000. 159 Seiten, neun Fotos. Broschiert, 16,80 Mark.

Urlaub, Ferien: Das bedeutet für die meisten Menschen in unserer Gesellschaft reisen und Spaß haben, Erholung finden und Abenteuer erleben. In den vergangenen Jahren aber macht sich nicht nur in Deutschland ein weiterer Trend bemerkbar: die Entdeckung der Innerlichkeit, der Rückzug in die Einsamkeit, die Suche nach Spiritualität. Die Orden in ihren Klöstern, die wegen ihrer jahrhundertealten mythischen Erfahrung prädestiniert sind, den modernen Menschen bei der Suche nach Sinn zu unterstützen, haben lange geschwiegen. Dann meldeten sie sich zu Wort, zuerst die Benediktiner, ihnen folgten fast alle anderen, die Dominikaner, Franziskaner, Jesuiten, Prämonstratenser, Redemptoristen, Salesianer und selbst die Trappisten. Hanspeter Oschwald, Leiter des Auslandsressorts beim Nachrichtenmagazin "Focus", beschreibt, wie sich im Benediktinerkloster Niederaltaich bei Deggendorf die Pforten öffneten und das "Kloster auf Zeit" erfunden wurde. Vor allem stressgeplagte Manager fanden in der klösterlichen Atmosphäre zur Ruhe und "lernten das Schweigen". Das war in den sechziger Jahren. Später versuchten weitere Klöster, ihren Gästen Hilfe bei der Orientierung und Gestaltung eines christlichen Lebens zu geben. Schon bald erkannte man, dass das Kloster auf Zeit zwar keine "Nachhilfe in Religionsunterricht", aber konkrete Lebenshilfe aus der "Erfahrung der Stille" vermitteln kann. Im Einzelnen legt der Autor dar, wie der Urlaubsgast eines Klosters heute seine emotionale Intelligenz entdecken, den Schock der Stille überwinden und Enttäuschungen vermeiden kann. Die sich wiederholenden Rituale beim Beten, Arbeiten und Schweigen, die fest gefügte Gemeinschaft und die besonderen Örtlichkeiten beleben seiner Meinung nach Wertvorstellungen, die im hektischen Alltag verschüttet wurden. Deshalb wirbt er auch für den "Klosterurlaub" und listet "das Angebot quer durch Europa" auf. Neben praktischen Tipps nennt er die Adressen von Klöstern und religiösen Häusern in Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien, Malta, Großbritannien, Irland, Norwegen, Finnland, Slowenien, Kroatien, Mazedonien, Griechenland, Zypern, Bulgarien, Ukraine und Russland. (A.W.)

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