Sir Richard Straccan, ehemaliger Kreuzritter, bestreitet seinen Lebensunterhalt als Reliquienhändler und das hat ihm einigen Wohlstand gebracht. Seine Methoden sind dabei nicht immer
ganz koscher, aber fast immer von Erfolg gekrönt. Als er seine kleine Tocher Gilla im Kloster besucht, wo sie seit
dem Tod von Straccans Frau erzogen wird, hat die Äbtissin einen ungewöhnlichen Auftrag für ihn. Vor…mehrSir Richard Straccan, ehemaliger Kreuzritter, bestreitet seinen Lebensunterhalt als Reliquienhändler und das hat ihm einigen Wohlstand gebracht. Seine Methoden sind dabei nicht immer
ganz koscher, aber fast immer von Erfolg gekrönt. Als er seine kleine Tocher Gilla im Kloster besucht, wo sie seit dem Tod von Straccans Frau erzogen wird, hat die Äbtissin einen ungewöhnlichen Auftrag für ihn. Vor geraumer Zeit verstarb ein Fremder im Kloster und hinterließ
lediglich einen ominösen Brief und eine wertvolle Reliquie, nun soll Straccan herausfinden, wem das kostbare Kleinod gehörte und schickt zunächst seinen getreuen Helfer Hawkan Bane
auf die Spur des Fremden, der schon bald erste Hinweise zu Tage fördert. Doch dann wird Straccans kleine Tochter aus dem Kloster entführt und die Geschichte bekommt eine ganz andere Wendung.
"In der Krypta der Klosterkirche Hallowdene kochten die Mönche ihren Bischof" mit diesem Satz fängt das Buch ziemlich spannend und mit leicht ironischem Unterton in Bezug auf den Reliqienhandel an, nimmt aber nach ca. dem ersten Drittel eine gänzlich andere Wendung und leichte Mysteryelemete fließen mit in die Geschichte ein, wer soetwas nicht mag sollte die Finger von dem Buch lassen. Ich hatte auch etwas gänzlich anderes erwartet und mußte mich
erstmal auf die neue Geschichte einstellen. Allerdings ist das Buch in weiten Teilen in einem recht unterhaltsamen und humorvollem Stil geschrieben, der über kleine Ungereimtheiten hinweg sehen und den Leser oft schmunzeln läßt. Ein wenig irritiert hat mich die Erwähnung von recht mordernen Worten wie Büro oder Erste Hilfe Kasten, sicher hat es soetwas in der Art auch damals schon gegeben, man hätte aber dafür sicher eine bessere Wortwahl treffen können, wobei das nat. auch am Übersetzter liegen kann und nicht am Autor!
Als Hauptperson fand ich Richard Straccan ein wenig blass und farblos, viel besser haben mir da einige Nebenfiguren gefallen, wie Sir Miles Hoby, der ewig vom Pech verfolgt wird und damit im Buch viel Heiterkeit erzeugt oder der recht unduchsichtige Spion Larktwist, von dem nie so recht weiß was man von ihm halten soll. Zum Ende hin war ich dann doch positiv überrascht, daß der Phantasyanteil recht gering ausfiel.
Fazit: Nach einem recht spannenden und Interesse weckenden Anfang nimmt das Buch einen gänzlich anderen Verlauf und fällt damit deutlich ab. Wer einen fundierten Mittelalterroman sucht, ist hier sicher falsch bedient. Ein kurzweiliger, humorvoller Schreibstil garantieren aber ein unterhaltsames Lesevergnügen. Wenn man bereit ist, über ein paar kleine Ungereimtheiten hinweg zu sehen und sich nicht am Mysteryanteil des Buches stört kann man durchaus seine Freude an dem Buch haben! Ich werde mit dem 2. Teil der Reihe weitermachen und mal schaun, was mich da erwartet.