1. Der Kölner Mani-Kodex ist ein Pergamentbuch in einem ungewöhnlich kleinen Fonnat (3,8 x 4,5 cm) und winziger, aber sehr sorgfältiger und gut lesbarer Schrift, die ins Ende des vierten oder ins fünfte Jahrhundert zu da tieren ist. Sein Fundort ist unbekannt, aber vennutlich in Oberägypten zu suchen. Der Text ist wohl um die Mitte des vierten Jahrhunderts in Ägyp 1 ten aus dem Ostaramäischen ins Griechische übersetzt worden. Unter dem Titel TIEpt 'tTtC YEVVllC 'tot cro~a'toc au 'tOt ("Über das Werden seines Lei bes")2 enthält er eine Biographie Manis. Diese ist von einem Kompilator wohl im ersten Drittel des vierten Jahrhunderts aus größeren und kleineren Partien zusammengestellt worden, welche jeweils unter dem Namen eines 3 oder mehrerer Gewährsmänner zitiert werden. Diese Exzerpte zitieren größtenteils autobiographische AussagenlManis. Die Gewährsmänner hat- 1 Zu dem Kleinformat s. L. Koenen und C. Römer, Der Kölner Mani-Kodex, Abbildungen und diplomatischer Text, Papyrologische Texte und Abhandlungen 35, Bonn 1985, p. VIII Anm. 3; L. Koenen, in Das römisch-byzantinische Ägypten, Akten des intern. Symposions, 26-30 September 1978 in Trier, Ae gyptiaca Treverensia 2 (Mainz 1983), 93 mit Anm. 6 und 106 Nachtrag zu Anm. 6. Zu dem Übersetzungscharakter des CMC s. A. Henrichs, HSCP 83, 1979, 352f. ; L. Koenen, loc. cit. 94 und Anm. 8; dort auch zu der Vermu tung, daß die Übersetzung um die Mitte des vierten Jahrhunderts in Ägypten ge fertigt worden ist (s. auch unten S. 117 Anm. 5).
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