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Antônio Francisco Bonfim Lopes, genannt Nem. Fleißiger Schüler, cleverer Erwachsener, liebender Familienvater, Drogenboss. 2011 endet ein Fluchtversuch in seiner spektakulären Festnahme, die zum nationalen Medienereignis wird. Eine der faszinierendsten, erschreckendsten und zugleich aufschlussreichsten True-Crime-Geschichten der Gegenwart.
Weitläufig und unkontrollierbar sind die Wege der Korruption, weitläufig und unkontrollierbar auch die Favelas von Rio. Genau hier entfaltet sich die tragische Lebensgeschichte eines der berüchtigtsten Drogenbosse des Landes. Im Grunde widerwillig, aber
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Produktbeschreibung
Antônio Francisco Bonfim Lopes, genannt Nem. Fleißiger Schüler, cleverer Erwachsener, liebender Familienvater, Drogenboss. 2011 endet ein Fluchtversuch in seiner spektakulären Festnahme, die zum nationalen Medienereignis wird. Eine der faszinierendsten, erschreckendsten und zugleich aufschlussreichsten True-Crime-Geschichten der Gegenwart.

Weitläufig und unkontrollierbar sind die Wege der Korruption, weitläufig und unkontrollierbar auch die Favelas von Rio. Genau hier entfaltet sich die tragische Lebensgeschichte eines der berüchtigtsten Drogenbosse des Landes. Im Grunde widerwillig, aber doch auch zielstrebig steigt Nem durch Organisationstalent und Loyalität in der Hierarchie auf, bis er schließlich selbst das Ruder übernimmt und sich an die Spitze einer der größten Verbrecherorganisationen Brasiliens setzt, der Amigos dos Amigos. In seinem glänzend recherchierten und aufregend geschriebenen Buch öffnet uns Misha Glenny die Augen für das soziale Drama Brasiliens. DieAmbivalenz des Menschseins wurde selten so greifbar und packend erzählt.

Autorenporträt
Misha Glenny, geboren 1958, ist Journalist, Autor mehrerer Sachbücher und anerkannter Experte für das internationale organisierte Verbrechen. Er schreibt regelmäßig für den 'Guardian', den 'Observer' und die 'New York Times'. Zudem fungiert er als informeller Berater für die Regierungen von England und der Vereinigten Staaten.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

"Ist Nem die Spinne oder die Fliege?" Mit dieser Frage beendet Misha Glenny den Prolog des "Königs der Favelas". Nem ist dieser König, ein Drogenkönig, ein Verbrecherkönig, ein Killerkönig. Ist so einer nicht automatisch Spinne? Micha Glennys Sachbuch-Krimi offenbart die Ambivalenz der Karriere von Antônio Francisco Bonfim Lopes, wie Nem mit bürgerlichem Namen heißt. Er zeigt in einem mitreißend geschriebenen Bericht, wie aus dem brutalen Gangster ein Wohltäter werden kann, fast ein moderner Robin Hood. Glenny erliegt dabei nicht der Versuchung, die Verbrechen zu relativieren, ein Toter bleibt ein Toter, Drogenabhängige bleiben Drogenabhängige, und doch versteht man am Ende des Buches, welches fein justierte Zusammenspiel der legalen und der illegalen Seite Brasiliens diesen Staat funktionstüchtig hält. Der Text macht dabei dem Genre "Erzählendes Sachbuch" alle Ehre, spannend wie ein guter Thriller, dabei jedoch faktengesättigt und nah an der Realität. Wer sich bisher nicht sehr für Brasilien, Korruption und Drogenkrieg interessiert hat: Glenny hat uns als Leser nach wenigen Seiten erreicht und erweitert unseren Horizont. Was will man von einem Buch mehr erwarten?

© BÜCHERmagazin, Carsten Tergast (ct)

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Der Sachbuchautor Misha Glenny hat für "Der König der Favelas" insgesamt zehn Interviews mit Antonio Francisco Bonfim Lopes im Gefängnis geführt, erzählt Rezensent Thomas Fischermann. Das Ergebnis ist ein durchaus spannendes Buch über das Leben in den brasilianischen Favelas, über die Not und das Verbrechen, erklärt der Rezensent. Trotz einiger Anstrengungen, neutral zu bleiben, stimmt Glenny jedoch etwas zu bereitwillig in die Tiraden seines Interviewpartners über korrupte Behörden ein, die hier schlechter als jeder Gangsterboss wegkommen, bedauert Fischermann, dem das Buch an diesen Stellen "richtig unangenehm" wird.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.01.2016

In Rio schneit es das ganze Jahr

Brasilien gehört immer die Zukunft, auch wenn es gerade untergeht. Misha Glenny zeigt mit einer außergewöhnlichen Recherche über einen Drogenboss das Land am Scheideweg. Ein Sachbuch-Krimi.

Staatsfeind Nummer 1: Als er im November 2011 verhaftet wird, geht die Nachricht um die Welt. Dreitausend schwerbewaffnete Polizisten dringen in mehrere Slums von Rio de Janeiro ein, um der politisch beschlossenen "Befriedung" Taten folgen zu lassen. Mehr oder weniger durch Zufall fällt ihnen als Beifang, versteckt im Kofferraum eines schwarzen Toyota Corolla, Antônio Francisco Bonfim Lopes in die Hände.

Die Fernsehsender übertragen live, die Szenerie erinnert an die Verhaftung von O. J. Simpson in Los Angeles. Polizisten machen Selfies, und gleich drei verschiedene Polizeieinheiten streiten sich um den berüchtigten Drogenboss, den man weithin als Nem von Rocinha kennt. Nem als Kosewort für ein Baby, Rocinha ist der Name des Armenviertels, das keine zweihundert Meter von den Villenvierteln Gávea und Leblon entfernt liegt. Rechtsfreier Raum und Heimat für bis zu dreihunderttausend Menschen, Armut unmittelbar neben Reichtum.

Der Drogenboss der größten Favela im Herzen der Metropole war aber nicht nur einer der wichtigsten Treibriemen im Handel und Transport von Kokain, er ist auch eine Art Übervater, der in Personalunion den Präsidenten, Premierminister und größten Arbeitgeber der Favela abgibt, die unter seiner Herrschaft eine einzigartige Phase der Stabilität erlebt. Was die Polizisten nicht wissen können: Nem war drauf und dran, mit den Behörden einen Deal zu machen, der seinen Ausstieg vorbereiten und die prekäre Sicherheitslage der Stadt stabilisieren sollte.

Denn Rio stehen zwei Mega-Events ins Haus, deren effizienter Durchführung sich die Stadt unbedingt würdig erweisen will - die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016. Zu dem Deal kommt es nicht mehr, Antônio Bonfim Lopes sitzt nun seit mehr als vier Jahren in Hochsicherheitsgefängnissen am anderen Ende des Landes und wartet auf seinen Prozess. Angeklagt ist er unter anderem wegen Anstiftung zum Mord an zwei jungen Frauen. Die Mühlen der Justiz mahlen in Brasilien sehr langsam.

Was auf den ersten Blick wie eine weitere Personalie im immerwährenden Krieg gegen die Drogen wirkt, lässt dem englischen Journalisten und Sachbuchautor Misha Glenny keine Ruhe. Ende 2007 war er auf Werbetour für die brasilianische Ausgabe seines Buches "McMafia", das den internationalen Verquickungen des Drogenhandels nachspürt, worin Brasilien als Transitland eine zentrale Rolle spielt. Beim Besuch der Favela Rocinha hörte er das erste Mal von Nem als dem "Mann, der hier für Frieden sorgt". Vier Jahre später, nach dessen Verhaftung, fängt er Feuer. Ihm gelingt, was Nem brasilianischen Journalisten verwehrt hat: Im Sommer 2012 sitzt Glenny zum ersten Mal in einem Hochsicherheitsgefängnis in Campo Grande, zehn Besuche werden es am Ende, dreißig Stunden Gesprächsmitschnitt.

Glenny bohrt tiefer, lernt die Sprache, befragt Polizei, Freunde, Gegner, Familie, liest sich durch Zeitungsarchive und Bibliotheken. Das Ergebnis kondensiert er auf den vierhundert Seiten seines Buches "Der König der Favelas", das morgen in deutscher Übersetzung erscheint. Es vertritt die in Deutschland rare Gattung der Reportage "at large"; kaum ein Autor, kein Verlag hat heute den langen Atem, um so eine Recherche zu finanzieren. Der Vorschuss deckt gerade die Unkosten für Flüge und monatelange Aufenthalte.

"Es wird ökonomisch immer schwieriger, solche Bücher zu finanzieren. Ganz abgesehen von der familiären Belastung", sagt der Siebenundfünfzigjährige bei einem Treffen in Berlin. Auch ist er so frei, einzuräumen, dass er nicht noch einmal so eine Strapaze auf sich nehmen werde. "Allein Portugiesisch zu lernen war außerordentlich schwierig. Man kann es nach ein paar Monaten ganz gut lesen, aber es gesprochen zu hören war ein totaler Schock. Man hört es und denkt, es ist vollkommen sinnfrei."

Mutig ist das Buch auch noch aus anderen Gründen. Erstens gibt es bei so einem Unterfangen stets den Generalverdacht, der Autor habe sich von seinem Gegenstand um den Finger wickeln lassen. Zumal António ins Drogengeschäft aus einem Grund kam, der einer Telenovela entsprossen sein könnte. Seine erstgeborene Tochter Eduarda erkrankte als Baby an einer seltenen Krankheit, der Langerhanszell-Histiozytose. Der Vater konnte nicht genügend Geld für die kostspielige Behandlung auftreiben und bat den örtlichen Drogenboss um finanzielle Unterstützung. Die wurde ihm gewährt, im Gegenzug erwartete man sein Engagement im Gewerbe. Dank seines Organisationstalents stieg er schnell auf.

Zweitens ist das britische Heimatpublikum des Autors ziemlich unbeleckt, wenn es um Brasilien-Kenntnisse geht. "Je globaler wir werden, desto provinzieller werden unsere Nachrichten. Die Idee, dass es in Brasilien nur um Fußball, Samba und Sex ginge, ist verrückt. Es ist ein riesiges Land mit völlig unterschiedlichen Kulturen, das Einzige, was es zusammenhält, ist die Sprache. Anders als in Indien Englisch war Portugiesisch nie nur die Amtssprache, alle lieben es."

Die Ausgangsfrage: Wie hat es Nem geschafft, fünf Jahre lang Chef der Favela zu bleiben und diese so sicher zu machen? Normalerweise hält ein Boss ein, höchstens eineinhalb Jahre durch. Aber wie redet man mit jemandem, der an Händen und Füßen gefesselt ist, den zwei Beamte bewachen, und man weiß, dass das Gespräch aufgezeichnet wird, obwohl es privat sein soll? "Als Erstes fragte ich ihn nach seinem Vater, nach seiner Familie. Niemand hatte ihn das je gefragt. Sobald er beschlossen hatte, über sich zu reden, brach der Damm."

Als Glenny beschloss, nach Rocinha zu ziehen, erklärten ihn seine Freunde aus der brasilianischen Mittelschicht für verrückt. Diese hat es sich in der extremen Spaltung des Landes bequem gemacht und beschäftigt die Favelados als billige Dienstboten und Gärtner. Höchstens ausländische Freiwillige und Mitarbeiter von NGOs wagen sich in die Slums. Dort aber bleibt nichts geheim. Glenny: "Ich fragte den Wirt meiner Frühstückskneipe, wie es um meine Sicherheit bestellt sei. Er sagte: Du könntest nicht sicherer sein. Die Diebe und Räuber sind doch alle beim Arbeiten in den reichen Stadtteilen. Außerdem wissen wir, wer du bist und dass du jetzt hier wohnst." Sein Zimmer war so groß wie eine Gefängniszelle, aber sie hatte den Luxus einer eigenen Toilette. Monatelang habe er keine Nacht durchgeschlafen. "Hitze und Lärm sind unerträglich, die Regenfälle biblisch, häufig hört man Schüsse. Am Ende war ich wirklich erschöpft, ich bin zu alt, zu sehr Westen." Überfallen wurde er nicht in Rocinha, sondern im Zentrum der Stadt, drei Kerle mit Messern. Auf Hilfe von Passanten kann man nicht rechnen.

Das Buch ist eine klug komponierte Mischung aus O-Tönen, Reportageelementen, historischer Abhandlung, politischer Analyse. Glenny lebte sieben Jahre lang als Korrespondent in Wien, berichtete über den Balkan-Krieg. Er spricht Tschechisch, Serbokroatisch und Deutsch, Letzteres half ihm, die wissenschaftlichen Arbeiten der von ihm geschätzten Berliner Politikwissenschaftlerin Regine Schönenberg über den transnationalen Kokainhandel in Brasilien zu studieren. Das Kokain kam nämlich erst vor dreißig Jahren nach Brasilien. "1984 begann es in Rio zu schneien, und seitdem hat es nicht mehr aufgehört."

Mit dem Drogenhandel kam eine beispiellose Welle der Gewalt, jedes zehnte Mordopfer des Planeten ist heute ein Brasilianer, fast immer ein junger Schwarzer. Es war der Exilant Stefan Zweig, der die Prognose in die Welt setzte, Brasilien sei das Land der Zukunft. Das ist es immer noch, solange die Zukunft auf sich warten lässt. Das Erbe der Kolonialmacht lastet auf der ehemaligen Kolonie: Die Portugiesen nahmen alles mit und hinterließen eine Mentalität, die den Aufbau einer funktionierenden Verwaltung erschwerte. Heute gibt es wenig Berührungspunkte, die Brasilianer blicken auf Portugiesen herab.

Brasiliens jüngste Geschichte ist auch eine Kriegsgeschichte im Inneren, die, wie der Autor bei seinen Recherchen feststellte, weder im Land noch in Europa gut erforscht ist. Erschwerend kommt hinzu, dass man es mit "einer der religiösesten Gesellschaften, die ich je erlebt habe, zu tun hat, über alle Klassenschranken hinweg. Alle glauben an irgendetwas, Spiritualität ist absolut zentral." Dass er Atheist ist, hat Glenny lieber für sich behalten.

Wie groß war die Gefahr, dem Charme des inhaftierten Nem auf den Leim zu gehen? "Er ist intelligent, hat ein einnehmendes Wesen, und er hat das Unternehmer-Gen. Gleichzeitig ist er ungebildet. Und in mancher Hinsicht ist er in den Denkweisen der Favela gefangen. Sein Verhältnis zu Frauen ist zweifelhaft."

Zwar habe Nem schnell erkannt, dass eine befriedete Favela den Geschäften zuträglicher ist. Aber was er nicht erkannt habe, sei der Zusammenhang zwischen häuslicher Gewalt und Gewalt auf der Straße. "Er sieht in der Gewalt, die er gegenüber seinen Frauen und Freundinnen einsetzte - regelmäßig und gelegentlich sehr heftig -, kein Problem, nur in bewaffneter Gewalt in der Öffentlichkeit."

Das derzeit ziemlich überforderte Europa hat wenig übrig für die monumentale Staatskrise, in die Brasilien geschlittert ist. Glenny hofft, die Brasilianer täten, was sie immer tun - "den Sieg den Klauen der Niederlage zu entreißen". Merkels Brasilien-Politik hält der Journalist für richtig; die Bundeskanzlerin habe nicht nur die ökonomischen Verbindungen, sondern auch mentalitätsmäßige Verwandtschaft entdeckt. Die Paulistas, die Einwohner der mächtigen Wirtschaftsmetropole São Paulo, gelten als die Preußen Lateinamerikas. Noch sei ein großer Teil der intellektuellen Kapazität des Landes ungenutzt, die bürokratischen Hemmschuhe übergroß, das Schulsystem mies, das Parteiensystem labil, politisches Engagement schwierig. Und dann ist es natürlich die Korruption, die alles lähmt.

Anlass zu Optimismus sieht der Favela-Reporter dennoch: "Was jetzt passiert, hat es noch nie gegeben: Die drei wichtigsten Institutionen - die Strafverfolger, der Oberste Gerichtshof und die Bundespolizei - machen das erste Mal ihre Arbeit richtig und gehen gegen Korruption vor. Sie verhaften die einflussreichsten Personen. Der Oligarch Marcelo Odebrecht ist in Untersuchungshaft - der gilt eigentlich als unberührbar. Ich will herausfinden, warum das plötzlich geschieht, warum die Justiz plötzlich wissen will, wo das Geld der Leute geblieben ist."

Was wird aus dem ehemaligen Drogenboss von Rocinha? "Er wird in Hollywood enden, oder er wird tot enden", sagt Glenny nüchtern. Wenn es ihm gelingt, die Filmrechte an der Geschichte von Nem zu verkaufen, wird er zusammen mit der Familie ein Drittel des Erlöses in eine Stiftung stecken und in Rocinha etwas für die Ausbildung der Kinder tun. Im günstigsten Fall wird der gestürzte Nem noch sechs, sieben Jahre absitzen, im ungünstigsten lebenslang bekommen. "Man hat ihn mittlerweile in ein anderes Gefängnis verlegt, ich weiß, dass er jetzt Jura studiert, er möchte einen Abschluss machen." Tochter Eduarda, mit der alles begann, ist jetzt sechzehn, bei guter Gesundheit und lebt bei ihrer Mutter in Rocinha.

Im Frühjahr wird Misha Glenny wieder nach Brasilien reisen, und dann wird er auch Antônio Bonfim Lopes wieder besuchen. Eine Prognose, wie stabil die Lage während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sein wird, mag er nicht abgeben. Trotz des Befriedungsprogramms für die Favelas sind in Rocinha die Waffen längst zurück.

HANNES HINTERMEIER.

Misha Glenny: "Der König der Favelas". Brasilien zwischen Koks, Killern und Korruption.

Aus dem Englischen von Dieter Fuchs. Tropen Verlag, Stuttgart 2016. 409 S., Abb., geb., 22,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Mit diesem sehr persönlich erzählten Einzelschicksal vermittelt Glenny dem Leser en passant unzählige Fakten, Zeitgeschichte und Zusammenhänge. Was dabei entsteht, ist ein scharf gezeichnetes, abgründiges Bild der brasilianischens Gesellschaft.« Michaela Metz, Süddeutsche Zeitung, 18.4.2016 »"Der König der Favelas" handelt auf den ersten Blick von einem bestimmten Mann in einer bestimmten Ecke Rios, aber eigentlich ist es eine gute Analyse eines Teufelskreises sozialer Probleme und oft falscher politischer Reaktionen darauf. Ein wichtiges und sehr aktuelles Buch.« Viktor Funk, Frankfurter Rundschau, 06.03.2017 »Großartig, wie Glenny diese Biografie mit all ihren Widersprüchen erzählt.« Jens Uthoff , taz am Wochenende, 9./10.4.2016 »"Der König der Favelas" schildert anschaulich die Resultate des komplexen Wechselspiels von Macht, Armut, Gewalt und Korruption in der tropischen Traumstadt, zu deren globalem Klischeebild neben dem Samba und dem Strand von Ipanema die Gesetzlosigkeit ihrer Favelas fast schon konstitutiv dazugehört. Wer sich ein Bild von der dunklen Seite Rio de Janeiros machen möchte - rund ein Drittel von Rios Bevölkerung lebt in Favelas - dürfte aktuell kein detail- und faktenreicheres Buch finden.« Daniel Haaksman, Die literarische Welt, 5.3.2016 »Spannend wie ein guter Thriller, dabei jedoch faktengesättigt und nah an der Realität. Wer sich bisher nicht sehr für Brasilien, Korruption und Drogenkrieg interessiert hat: Glenny hat uns als Leser nach wenigen Seiten erreicht und erweitert unseren Horizont. Was will man von einem Buch mehr erwarten.« Bücher Magazin, April/Mai 2016 »Die Ambivalenz des Menschseins wird in diesem Buch im Wechselspiel von Macht, Armut und Gewalt dargestellt und sehr greifbar und packend erzählt. Ein sehr eindrückliches Sittenbild Rios.« Sonntag, 21.7. 2016 »In seinem glänzend recherchierten und aufregend geschriebenen Buch öffnet uns Misha Glenny die Augen für das soziale Drama Brasiliens. Die Ambivalenz des Menschseins wurde selten so greifbar und packend erzählt.« Pforzheimer Zeitung, 27.2.2016 »Misha Glennys "König der Favelas" ist ein Sachbuchkrimi erster Güte... Anhand der Biografie von Nem, der als Kreditnehmer bei einem frühren drono, einem Boss, den Einstieg ins lukrative Drogengeschäft eher zufällig und auf Grund seines organisatorischen Talents und seiner sozialen Kompetenz geschafft hat, dröselt Glenny geschickt und hoch spannend die ganze Komplexität dieser Welt auf.« Thomas Wörtche, Der Freitag, 3.3.2016 »"Der König der Favelas" zeigt die Schattenwelt der Glitzerstadt Rio de Janeiro, die im Sommer die Olympischen Spiele ausrichten wird, und liest sich zugleich wie ein Thriller.« Uwe Wittstock, Focus, 6.2.2016 »Ein Sachbuch-Krimi... Das Buch ist eine klug komponierte Mischung aus O-Tönen, Reportageelementen, historischer Abhandlung, politischer Analyse.« Hannes Hintermeier, Frankurter Allgemeine Zeitung, 22.1.2016 »"Der König der Favelas" ist ein schwerwiegendes Argument gegen den weltweit andauernden Krieg gegen Drogen. Gut nachvollziehbar, schlüssig und schwer zu entkräften... Nach der Lektüre von Misha Glennys Buch wird man die feierlichen Bilder der Spiele kritischer betrachten müssen.« Jonas Reese, Deutschlandfunk Andruck, 25.1.2016 »Glenny gelingt das Porträt eines außergewöhnlichen Kriminellen, der in einer der "ungerechtesten Gesellschaften der ganzen Welt", die von Verbrechen und institutionalisierter Korruption durchdrungen ist, seinen ganz eigenen Weg findet.« Marcus Müntefering, Spiegel Online, 26.1.2016 »Hervorragend recherchiertes Buch über Brasilien und seine Probleme wie Korruption und soziale Ungerechtigkeit: ein Land gespiegelt in der Geschichte eines Drogenbosses wider Willen.« Tobias Wenzel, NDR Kultur Matinee, 27.1.2016 »Eine spannend erzählte true crime story von der Nemesis eines Mannes und dem Niedergang eines ganzen Landes, in dem Militär und Polizei korrupt sind und der Schritt in die Illegalität manchmal ein fast zufälliger ist.« Knut Cordsen, BR24, 2.1.2016 »Misha Glenny ist ein großer Wurf gelungen... Unbedingt lesen, ein Tauchgrund in die Abgründe des Menschen, ein dramatisches Epos auf eine Favela-Jugend ohne Chance.« Frank Willmann, Weltexpress.de, 10.2.2016…mehr