Der Mythos Pygmalion aus Ovids Metamorphosen erlebte im Laufe der Geschichte zahlreiche Neuinterpretationen. Viele dieser Fassungen verschiedenster Künste positionieren einen perfekten Körper/Menschen im Zentrum ihrer Erzählung. Chris Ziegler, Regisseur und Medienkünstler, fasste 2011 diese Thematik des Körpers in seiner Arbeit Corpus Pygmalion auf und ging mit Hilfe der Tänzerin Moya Michael den Facetten der Körperlichkeit auf den Grund. In dieser Performance geht es nicht um das Verlangen Pygmalions nach seiner Statue, sondern um die Abwesenheit und Darstellung des Körpers auf der Bühne. Die Frage nach der Körperlichkeit rückt in den Mittelpunkt der Thematik. Über unterschiedliche Techniken der Transformation wird der antike Mythos in die Gegenwartskunst transformiert. In dieser Arbeit wird mithilfe der Inszenierungs- und Bewegungsanalyse untersucht inwiefern sich der Pygmalion-Mythos in Corpus Pygmalion wiederfinden lässt. Dabei wird der Fokus auf den Aspekt des Körpers gelegt. Wie wird der Körper in unserer Gegenwart wahrgenommen? Was versteht die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts unter einem 'perfekten' Körper? Wie manifestiert sich dies in Corpus Pygmalion?