Angelpunkt der vorliegenden Essays ist ein Begriff, den Hebbel geprägt hat: die "Philosophie der Form". In einem geschichtlich wie sprachlich breiten Material und auch in methodologischer Vielfalt stellt jeder Essay einen Versuch dar, in der Formgestalt diese Philosophie als eine Etappe der modernen Kunst und gewissermassen auch des modernen Denkens zu begreifen; sei es in einem einzelnen Werk, in der Entwicklung eines Dichters, in einer lyrikgeschichtlichen Wende, in der gemeinsamen und originären Dramaturgie mehrerer Stücke oder im herrschenden Stil einer Periode. Die Essays befassen sich überwiegend mit der Literatur, aber mit stetigem Ausblick auf die anderen Künste und auch auf die Philosophie. In den verschiedenen, betont werknahen Analysen kehren stets kardinale Begriffe wieder: der Verlust der Transzendenz, die orphische Mythisierung des Künstlers und des Kunstwerkes, die Problematisierung der Künstler-Rolle und des Werkes, der paradoxale Charakter der modernen Formgebung, die fortwährende Thematisierung der Schöpfung von Raum und Zeit im Werk.
Die Essays in ihrer Gesamtheit bieten eine konzeptionell kohärente Darstellung von Konflikten und Lösungen der modernen Kunst in der Periode zwischen der Aufklärung und dem Aufbruch der Avantgarde.
Die Essays in ihrer Gesamtheit bieten eine konzeptionell kohärente Darstellung von Konflikten und Lösungen der modernen Kunst in der Periode zwischen der Aufklärung und dem Aufbruch der Avantgarde.