Produktdetails
- edition nove
- Verlag: Novum
- Seitenzahl: 94
- Erscheinungstermin: 7. Februar 2008
- Deutsch
- Abmessung: 190mm
- Gewicht: 122g
- ISBN-13: 9783852511450
- ISBN-10: 3852511453
- Artikelnr.: 23433081
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2008Ein Koffer Gerümpel
In diesem Koffer fällt alles durcheinander: Tagträumereien, Erinnerungen an die tote Großmutter, die Migrantenherkunft, die Schulaufgaben des Sohns, Reflexionen über die Freiheit der Dichtung, das Schicksal albanischer Flüchtlinge in den neunziger Jahren sowie die Arbeitssuche des Vaters. Alles beginnt mit den "Lernwörtern" des Sprösslings, der seine deutschen Vokabeln paukt und so beim Vater bisweilen schwer nachvollziehbare Assoziationssprünge auslöst. Der gedankliche Galopp vom Sarg der verstorbenen Oma bis ins Zimmer der blonden - und deshalb wohl deutschen - Beamtin, die dem Vater des Erzählers eine Arbeit zuweisen soll, führt über derart wirre Pfade aus mitunter beliebig erscheinenden Impressionen, dass es nicht leicht ist, diesem Weg auch nur grob zu folgen. Erst in der Mitte der vierundneunzig spärlich bedruckten Seiten verdichtet sich der Text um das Thema Gastarbeit endlich, bevor sich diese wohltuende Fokussierung wieder verliert. Weil es in dem "Roman" keine konsistente Handlung gibt, kommt auch dem Titelkoffer keinerlei Funktion zu, außer ein völlig unspezifisches Symbol der Gastarbeiterschaft zu sein. Der Autor Riat Ajazaj, so scheint es unweigerlich, hat hier viel versucht, aber nur wenig erreicht. (Riat Ajazaj: "Der Koffer". Roman. Edition Nove, Neckenmarkt 2007. 94 S., br., 13,50 [Euro].) scht
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In diesem Koffer fällt alles durcheinander: Tagträumereien, Erinnerungen an die tote Großmutter, die Migrantenherkunft, die Schulaufgaben des Sohns, Reflexionen über die Freiheit der Dichtung, das Schicksal albanischer Flüchtlinge in den neunziger Jahren sowie die Arbeitssuche des Vaters. Alles beginnt mit den "Lernwörtern" des Sprösslings, der seine deutschen Vokabeln paukt und so beim Vater bisweilen schwer nachvollziehbare Assoziationssprünge auslöst. Der gedankliche Galopp vom Sarg der verstorbenen Oma bis ins Zimmer der blonden - und deshalb wohl deutschen - Beamtin, die dem Vater des Erzählers eine Arbeit zuweisen soll, führt über derart wirre Pfade aus mitunter beliebig erscheinenden Impressionen, dass es nicht leicht ist, diesem Weg auch nur grob zu folgen. Erst in der Mitte der vierundneunzig spärlich bedruckten Seiten verdichtet sich der Text um das Thema Gastarbeit endlich, bevor sich diese wohltuende Fokussierung wieder verliert. Weil es in dem "Roman" keine konsistente Handlung gibt, kommt auch dem Titelkoffer keinerlei Funktion zu, außer ein völlig unspezifisches Symbol der Gastarbeiterschaft zu sein. Der Autor Riat Ajazaj, so scheint es unweigerlich, hat hier viel versucht, aber nur wenig erreicht. (Riat Ajazaj: "Der Koffer". Roman. Edition Nove, Neckenmarkt 2007. 94 S., br., 13,50 [Euro].) scht
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