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Lag das deutsche Indien in Polen? Der Osten Europas war für die Deutschen im 19. Jahrhundert ein Sehnsuchtsort, in dem man die ideale Projektionsfläche für die eigenen kolonialen Ambitionen gefunden hatte.Im Kaiserreich galt Osteuropa vielen Deutschen als unzivilisiert, chaotisch, primitiv und auf deutsche Kulturleistungen angewiesen. Die östlichen Nachbarn schienen so fern wie der Wilde Westen oder die afrikanische Steppe. Christoph Kienemann analysiert den deutschen Osteuropadiskurs hinsichtlich der Frage, ob er als kolonialer Diskurs gelesen werden muss. Auf diese Weise zeigt sich nicht…mehr

Produktbeschreibung
Lag das deutsche Indien in Polen? Der Osten Europas war für die Deutschen im 19. Jahrhundert ein Sehnsuchtsort, in dem man die ideale Projektionsfläche für die eigenen kolonialen Ambitionen gefunden hatte.Im Kaiserreich galt Osteuropa vielen Deutschen als unzivilisiert, chaotisch, primitiv und auf deutsche Kulturleistungen angewiesen. Die östlichen Nachbarn schienen so fern wie der Wilde Westen oder die afrikanische Steppe. Christoph Kienemann analysiert den deutschen Osteuropadiskurs hinsichtlich der Frage, ob er als kolonialer Diskurs gelesen werden muss. Auf diese Weise zeigt sich nicht nur, dass Osteuropa für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort kolonialistischer Phantasien war, sondern dass der Kolonialismus eine viel größere Bedeutung für die deutsche Gesellschaft um 1900 besaß, als ihm bisher zugeschrieben wurde.
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Autorenporträt
Christoph Kienemann studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie in Oldenburg, Thorn und Warschau. Zurzeit arbeitet er als freier Journalist in Hamburg.