Liebe und Mord, Verschwörungen, Spionage und große Politik: Wladimir Fedorowski zeigt in seinem Bestseller aus Frankreich den Kreml als Bühne, auf der das Drama der russischen Geschichte abrollt. Ob Boris Godunow, Iwan der Schreckliche, die Zarin Katharina oder Lenin und Stalin - hier haben sie alle gelebt, ihre privaten und politischen Intrigen gesponnen - und manchmal auch Politik für Rußland gemacht. Fedorowski, seit seiner Zeit als französischer Diplomat in Moskau bestens mit der Materie vertraut, erzählt die Geschichte des Kreml als fesselndes Enthüllungsbuch. Viele unbekannte Details aus dem Umkreis der Mächtigen machen deutlich, wie der Kreml als Brennpunkt der beiden Kraftströme der russischen Geschichte diente: der Zaren (auch der »roten« Zaren) mit ihrer Machtfülle und der alles kontrollierenden Geheimpolizei von der Ochrana bis zum KGB.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Rezensentin Sonja Zekri ist ein bisschen entsetzt davon, wie wenig Substanz und wie viele Anekdoten dieses Buch über den Kreml enthält. Es werden "überhaupt wohl nur jene Leser auf ihre Kosten kommen, die Geschichte als lose Abfolge erstaunlicher Begebenheiten begreifen". Zudem ist der Titel irreführend, denn eigentlich geht es nicht um den Kreml. Thema ist vielmehr der Geheimdienst, der doch über Jahrhunderte "der eigentliche Regent des Kremls" war. Doch auch unter diesem Aspekt werden ganze Jahrhunderte kommentarlos ausgespart, weil während der Zaren-Zeit die Regierung in Petersburg residierte. Doch einen schwachen Trost findet die Rezensentin in der Lektüre: "Immerhin: Im Anhang gibt es Routen für Kreml-Spaziergänge und ein Rezept für Salzfisch."
© Perlentaucher Medien GmbH
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