Der Widerstand kretischer Zivilisten im Zweiten Weltkrieg war von unterschiedlicher Intensität. Nach längeren Ruhezeiten auf der Insel ab Mai 1941 flammten die Partisanenangriffe gegen die deutsche Führung nach Italiens Seitenwechsel im September 1943 wieder auf. Als die Rote Armee Rumänien erreicht hatte, befahl Hitler die Räumung Griechenlands und im September 1944 verließen die meisten deutschen Soldaten Kreta ¬- angesichts der deutschen Rückzüge an allen Fronten war die Insel längst zu einem exzentrischen Außenposten geworden.Harald Gilbert zeichnet in seinem Band den Krieg in der Ägäis in den Jahren 1943-1944 auf der Grundlage umfangreicher Militärakten nach. So sind beispielsweise die Akten der 22. Infanterie-Division sowie die Akten der Marine und aus dem Stab des Kommandanten der Festung Kreta bis Ende 1943 erhalten. Auch die Offiziere der britischen Special Operations Executive (SOE), die die Widerstandsbewegung auf Kreta unterstützten, haben wichtiges Material hinterlassen und die Notizbücher und Briefe des Hauptmanns Dr. Beutin bieten einen lebendigen Einblick in das Leben deutscher Soldaten auf Kreta. Zudem erlauben es die umfangreichen Akten der Ermittlungen in Deutschland seit den 1950er-Jahren, die auch zahlreiche griechische Zeugenaussagen enthalten, manche Vorgänge bis ins Detail nachzuzeichnen. Auf diese Weise entsteht ein genaues Bild des Kampfes um die Inseln in der südöstlichen Ägäis, das durch 32 historische Fotos ergänzt wird.