Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Geschichte der frühen Neuzeit), Veranstaltung: Türkenkriege, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Serenissima Repubblica di San Marco (deutsch: Durchlauchtigste Republik des heiligen Markus), oder einfach nur kurz, Republik Venedig, war fast ein Jahrtausend lang eine mächtige See- und Handelsrepublik. Sie sicherte sich im gesamten östlichen Mittelmeer Gebiete und Inseln - genannt Stato de Mar - und baute sich ein mächtiges Handelsimperium auf, welches riesige Reichtümer abwarf. Unter anderem schlugen sie über ihre Handelsniederlassungen in der Levante viele Luxusgüter aus dem Orient um. Dies führte dazu, dass Venedig zu einer der reichsten und größten Städte Europas wurde. Durch ihre Lage in einer Lagune, mehrere Kilometer vom Festland entfernt und durch ihre große Flotte geschützt, konnte Venedig relativ ungefährdet immer weiter expandieren. Mit Söldnerheeren, die sie dank ihres großen Wohlstandes finanzieren konnten, eroberten sie sich die Terraferma, ein großes, sehr fruchtbares Gebiet auf dem norditalienischen Festland. Ich war schon immer davon beeindruckt, wie es eine kleine Stadt in einer Lagune schaffen konnte, ein so mächtiges Reich zu erschaffen. Die Republik Venedig hatte eine relativ tolerante, aufgeschlossene und moderne Regierung, Kunst und Architektur florierten und konnte lange Zeit übermächtigen Gegnern Paroli bieten. Die Dogen faszinieren mich ebenfalls, 1204 gelang es zum Beispiel Enrico Dandolo einen Kreuzzug gegen einen christlichen Staat zu lenken, um die Interessen Venedigs zu vertreten. Doch im sechzehnten Jahrhundert sank Venedigs Stern. Zum einen aufgrund der Entdeckung neuer Seehandelswege, wodurch der Landhandel mit dem Orient an Bedeutung verlor; und zum anderen durch die Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich. Über einen Zeitraum von fast dreihundert Jahren führten Venezianer und Ottomanen immer wieder Krieg gegeneinander und in diesen insgesamt acht Kriegen verlor Venedig immer mehr Gebiet. Venedig befand sich in einer Zwickmühle, auf der einen Seite wollten sie natürlich ihre Gebiete verteidigen, auf der anderen Seite waren sie auf den Handel im Osmanischen Reich angewiesen. Die längste Auseinandersetzung zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Staaten war der Krieg um Kreta. Er begann 1645 und endete erst mit der Eroberung Candias, der damaligen Hauptstadt Kretas. Die Belagerung dieser Stadt begann 1648 und endete erst am 4. September 1669, die Belagerung dauerte somit über 21 Jahre und war damit die längste Belagerung der Menschheitsgeschichte.
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