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Dieser Band lädt ein zu einem besonderen Spaziergang durch die Kunstgeschichte. 85 hochwertige Reproduktionen dokumentieren, wie sich die großen Meister vom Mittelalter bis in die Gegenwart in ihrer Kunst selbst stilisierten. Sie zeigen sich dem Betrachter so, wie sie gesehen werden wollen: als gut situierter Bürger, als Hofmaler, als hart arbeitender Handwerker, als Intellektueller, Melancholiker oder Heiliger. Die Auswahl umfasst Gemälde, Zeichnungen, Büsten, Kleinkunstwerke, Raumkunst und Fotografien. Über 30 Porträtforscher erläutern die Entstehungsgeschichte der Werke, den…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Band lädt ein zu einem besonderen Spaziergang durch die Kunstgeschichte. 85 hochwertige Reproduktionen dokumentieren, wie sich die großen Meister vom Mittelalter bis in die Gegenwart in ihrer Kunst selbst stilisierten. Sie zeigen sich dem Betrachter so, wie sie gesehen werden wollen: als gut situierter Bürger, als Hofmaler, als hart arbeitender Handwerker, als Intellektueller, Melancholiker oder Heiliger. Die Auswahl umfasst Gemälde, Zeichnungen, Büsten, Kleinkunstwerke, Raumkunst und Fotografien. Über 30 Porträtforscher erläutern die Entstehungsgeschichte der Werke, den biografisch-persönlichen Kontext, den geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund sowie künstlerische Details.
Autorenporträt
Ulrich Pfisterer, geb. 1968, Studium der Kunstgeschichte, klassischen Archäologie und Philosophie in Freiburg, München und Göttingen; Promotion 1997; seit 1999 Assistent, seit 2002 Juniorprofessor am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.09.2005

Malerin und Modell - Künstler porträtieren sich selber
Ein höchst erstaunliches Bild - nicht nur, weil es eines der frühesten weiblichen Selbstbildnisse überhaupt ist (1559). Eine Frau adligen Standes malt sich selber - und zwar in der höchst vertrackten Fiktion, dass sie eigentlich von ihrem berühmten Mallehrer porträtiert wird, der sich selber bei diesem Malakt vor dem Porträt der Schülerin abbildet. Lange hat man das erotisch aufgeladene Doppel(selbst)bildnis aus der Pinacoteca Nazionale in Siena als ein Werk des dargestellten Mannes, also von Bernardino Campi gehalten. Heute weiß man, dass Campis hochbegabte Schülerin, die Cremoneser Malerin Sofonisba Anguissola, vor ihrer Abreise an den spanischen Hof und vor ihrem Abschied von der Kunst, eine ganze Reihe von Selbstbildnissen gemalt hat; darunter auch dieses Bild, das als Hommage an den Malerfreund Campi, aber auch als psychologisch raffinierte, aristokratisch-künstlerische Selbstüberhebung über den Lehrer zu deuten ist: Die auf dem Bild im Bild illusionistisch perfekt verlebendigte Frau ist, obwohl die Leinwand mit ihrem Porträt im Bild etwas zurückgesetzt ist, größer als ihr malender Lehrer; sie tritt als sein fiktives Geschöpf in der Bildmitte beherrschend vor ihn hin und macht ihn so zur dienenden Assistenzfigur.
Einen ganzen Roman könnte man aus dieser raffinierten zwischengeschlechtlichen Personenverschränkung herauslesen. Die kunstwissenschaftlich kundigen Autoren des großformatigen Bildbands über Künstler-Selbstporträts beschränken sich weise auf die historisch verbürgten Fakten und regen dadurch die Neugier der Leser und Betrachter erst richtig an (Der Künstler als Kunstwerk. Selbstporträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart” . Hrsg. Ulrich Pfisterer und Valeska von Rosen. Philipp Reclam jun. Stuttgart. 205 Seiten, 29,90 Euro).
Natürlich begegnet man in der Beispielsammlung den berühmten Selbstporträts von Dürer, Parmigianino, Poussin, Rembrandt, Goya, Cézanne, Corinth, Beckmann oder Picasso. Doch daneben kann man wunderbare Entdeckungen machen - vom Goldschmied Volvinus, der um 840 auf der Rückseite des Hauptaltars von S. Ambrogio in Mailand dargestellt hat, wie er selber vom Titelheiligen gekrönt wird, bis zu Gerhard Richter, der im Jahr 2000 auf einem seiner Bilder als verschwommener Schemen vor der Dresdner Hofkirche auftaucht.
G.K.
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Jedes einzelne der in diesem prächtigen Buch vertretenen Selbstporträts ist es wert, eingehend studiert und interpretiert zu werden. Die Interpretation des Porträtforschers muss sich nicht mit jener des Betrachters decken. Interessant ist der historische Kontext, in den die Bilder gesetzt sind. Psychologische oder philosophische Aspekte runden die Interpretation eines Bildes ab. ... Mit diesem Buch ist die Geschichte der Selbstporträts vom Mittelalter bis in die Gegenwart wunderbar illustriert.
www.sandammeer.at