Wenn wir daran gehen, unser Haus einbruchsicher zu machen, dann wird das so wunderbar perfekt geschehen, daß wir am Ende selbst nicht mehr hineinkommen. Vielleicht daß wir es - in lauten Sommernächten - voller Stolz umrunden: wie ganz uneinnehmbar, wie schön! "Überleben in Deutschland" - so heißt der erste Teil dieser Sammlung von Erzählungen Ernst Augustins, die aus großer Not entstanden sind, wegen der Arztrechnungen, der Fahrradfahrer, der Hitparaden der Volksmusik. Aber auch "Die Welt und das Geld" oder "Kunst kommt von Können" sind Kapitel in diesem neuen Buch, das Perlen von Augustins "poetischen Journalismus" versammelt, die überwiegend noch nicht in Buchform erschienen sind. Ob es um Angela Merkel, Falschgeld als Pensionsrücklage oder Sitzplätze für die Alten geht, "Der Künzler am Werk" führt uns eine ganze Menagerie ungeahnter, dennoch altvertrauter Tierarten vor.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Diese Menagerie ist für Rezensent Albert von Schirnding vielleicht nicht das größte Werk von Ernst Augustin, aber mit Sicherheit das amüsanteste. Versammelt sind Reiseberichte, Feuilltons und Reden, in denen Augustin selbst dann "unterhaltsam und heiter" erzählt, wenn "gelitten, gestorben und getrauert wird". Schirnding nennt eine erotische Geschichte mit einer Nonne, exotische Bananenbäume von Tengelmann und an einen schwerelosen Liebestod in Arlbeck. Hin und wieder erreichten Augustins Texte sogar das "große Format der kleinen Satire", die den vergnügten Rezensent an niemand geringeren als Mark Twain erinnern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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