»Illusionist und Magier« nennt sich William Wilson, und er ist ein guter Zauberer, auch wenn seine Kunst gerade nicht gefragt ist. Aber ist er wirklich gut genug für den Kugeltrick? »Der Kugeltrick« ist ein großartiger Thriller, in dem Louise Welsh den verblichenen Glamour der kleinen Varietétheater heraufbeschwört, die Leser in die schäbigen Kneipen Glasgows, in die Clubs von Soho, die Berliner Hinterhöfe mitnimmt und den dramatischen inneren Konflikt eines Mannes erzählt, der mit einer Schuld kämpft, die er unschuldig auf sich geladen hat.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Die Rezensentin Katharina Granzin ist von diesem Roman ganz verzaubert. Die Autorin Louise Welsh hat mit "Der Kugeltrick" eine Welt geschaffen, die Granzin völlig in ihren Bann zieht. Und obwohl Welsh ihre Inspirationen offen legt - so heißt ein Protagonist Onkel Dix, auch Christopher Isherwood kann man in der Ahnengalerie verorten - hat sie mit ihrem "morbiden Glamour" doch etwas ganz Eigenes geschaffen. Das liegt zum einen daran, wie sie Berlin großartig und verrucht aussehen lässt, obwohl sie auch dabei auf bekannte Motive rekurriert. Zum anderen verwebt sie ihre beiden Geschichten auf so interessante Art und Weise, dass Granzin der Autorin auch sofort verzeiht, dass der Thriller mit einem "billigen Trick" endet - schließlich mache dieser Umstand den Roman zum "wahren Vertreter seines Genres".
© Perlentaucher Medien GmbH
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