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Er ist 24. Er fühlt sich als Dichter. Er schreibt ein Buch. Er sucht für das Buch einen Verleger. Er verliebt sich am laufenden Band. Er nimmt an einem literarischen Wettbewerb teil. Seine Großmutter stirbt. Er ist 28. Er stürzt beim Klettern ab. Er geht für ein Jahr nach Frankreich. Dreißig Jahre später sucht er seine Zettel von damals zusammen, versucht sich zu erinnern, aufzuschreiben: Wie es denn war, damals, als man gerade nicht mehr so richtig jung war.Walter Klier erzählt in Der längste Sommer vom Gefühl einer ganzen Generation, vom schwierigen Erwachsenwerden zwischen Anspruch und…mehr

Produktbeschreibung
Er ist 24. Er fühlt sich als Dichter. Er schreibt ein Buch. Er sucht für das Buch einen Verleger. Er verliebt sich am laufenden Band. Er nimmt an einem literarischen Wettbewerb teil. Seine Großmutter stirbt. Er ist 28. Er stürzt beim Klettern ab. Er geht für ein Jahr nach Frankreich. Dreißig Jahre später sucht er seine Zettel von damals zusammen, versucht sich zu erinnern, aufzuschreiben: Wie es denn war, damals, als man gerade nicht mehr so richtig jung war.Walter Klier erzählt in Der längste Sommer vom Gefühl einer ganzen Generation, vom schwierigen Erwachsenwerden zwischen Anspruch und Wirklichkeit, von Liebesnöten und Selbstzweifeln, gewährt aber auch einen ironischen Blick auf einen Literaturbetrieb, der sich selbst oft allzu ernst nimmt.
Autorenporträt
Walter Klier, geboren 1955, lebt als Schriftsteller und Maler in Innsbruck. Arbeitete als Rezensent, Publizist und Herausgeber, mehrere Preise und Stipendien, zuletzt den Otto-Grünmandl-Preis (2012). Zahlreiche Bücher, unter anderem Grüne Zeiten (1998, Neuauflage als Limbus TB), Leutnant Pepi zieht in den Krieg (2008), Meine steinige Heimat. Berggeschichten aus Tirol (2012).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2014

Der Doppelgänger und die Schlange
Erinnerung, sprich! – Walter Klier über den literarischen Ehrgeiz des Autors als junger Mann
Das Leben kann ganz schön enttäuschend sein für einen Endzwanziger, der sich als Autor versteht, aber mit seinem Werk teils nicht vorankommt, teils keinen Erfolg hat. Walter Klier, Jahrgang 1955, aus Innsbruck stammend und laut Klappentext dort bis heute als Schriftsteller, Maler, Rezensent, Publizist und Herausgeber ansässig, macht kein Hehl daraus, dass es sich bei dem jungen Mann in „Der längste Sommer“ um niemand anderen handelt als ihn selbst vor drei Jahrzehnten.
  „Eine Erinnerung“ nennt er sein Buch im Untertitel – und erlangt damit jene erlösende Freiheit in der Gestaltung, die sich seinem jugendlichen Doppelgänger oder Vorläufer verweigert hatte. Dieser nämlich hatte aus seinen Erlebnissen um jeden Preis Literatur im steilen Sinn des Wortes machen wollen, und dabei waren Resultate herausgekommen, die selbst seine ähnlich ambitionierten Freunde nur mit einiger Anstrengung loben konnten.
  Dass auch und gerade ein langweiliges Leben interessant werden kann, wenn ein Dichter es in die Hand nimmt, weiß man seit „Madame Bovary“. Aber ebenso kann aus dem, was als literarischer Stoff sich nicht recht fügen wollte, nachträglich noch eine heitere und entspannte Geschichte werden, sobald der krampfige Ehrgeiz der Transformation davon abfällt und an dessen Stelle ein geradliniges „Weißt du noch“ tritt, einschließlich aller jener nicht weiterführenden Kontingenzen, die im Leben immer und in der Dichtung fast nie vorkommen. Und da entfaltet sich denn das Bild eines Milieus und einer Epoche, die das erzählende Ich nicht als Besitz versteht, sondern an sich vorüberfließen lässt.
  Da hat der Zirkus des Klagenfurter Bachmann-Preises zu seiner Blütezeit seinen Auftritt, samt des vergnüglichen Porträts eines unverfremdeten Großkritikers, der seine S zischt wie eine Schlange; da zieht besagter längster Sommer als planloser Studienaufenthalt in Aix-en-Provence vorbei, auf unklare Weise leer trotz aller gängigen Südattribute. „Ich kannte auch richtige Franzosen, das unausgesprochene Ziel aller dieser pseudoethnologischen Auslandsaufenthalte, mit denen ich also mehr oder weniger richtig Französisch sprechen konnte, in einem von beiden Seiten unangetasteten Simulakrum des Dazugehörens.“ Erinnerung, sprich! Es ist, mit nur ganz leisen ironischen Beimengungen, der Tonfall der Zeit um 1980, in dem hier die Zeit um 1980 aufersteht.
BURKHARD MÜLLER
Walter Klier: Der längste Sommer. Eine Erinnerung. Limbus Verlag, Innsbruck 2013. 172 Seiten, 18,90 Euro.
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