24,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
vor Weihnachten nicht mehr lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

In »Der Lärm der Zeit« wird das von Repressionen geprägte Leben von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch in meisterhafter Knappheit dargestellt - ein großartiger Künstlerroman, der die Frage der Integrität stellt und traurige Aktualität genießt.
Im Mai 1937 wartet ein Mann jede Nacht neben dem Fahrstuhl seiner Leningrader Wohnung darauf, dass Stalins Schergen kommen und ihn abholen. Der Mann ist der Komponist Schostakowitsch, und er wartet am Lift, um seiner Familie den Anblick seiner Verhaftung zu ersparen.
Die Gunst der Mächtigen zu erlangen, hat zwei Seiten: Stalin, der sich
…mehr

Produktbeschreibung
In »Der Lärm der Zeit« wird das von Repressionen geprägte Leben von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch in meisterhafter Knappheit dargestellt - ein großartiger Künstlerroman, der die Frage der Integrität stellt und traurige Aktualität genießt.

Im Mai 1937 wartet ein Mann jede Nacht neben dem Fahrstuhl seiner Leningrader Wohnung darauf, dass Stalins Schergen kommen und ihn abholen. Der Mann ist der Komponist Schostakowitsch, und er wartet am Lift, um seiner Familie den Anblick seiner Verhaftung zu ersparen.

Die Gunst der Mächtigen zu erlangen, hat zwei Seiten: Stalin, der sich plötzlich für seine Musik zu interessieren scheint, verlässt noch in der Pause die Aufführung seiner Oper »Lady Macbeth von Mzensk«. Fortan ist Schostakowitsch ein zum Abschuss freigegebener Mann. Durch Glück entgeht er der Säuberung, doch was bedeutet es für einen Künstler, keine Entscheidung frei treffen zu können? In welchem Verhältnis stehen Kunst und Unterdrückung, Diktatur und Kreativität zueinander, und ist es verwerflich, wenn man sich der Macht beugt, um künstlerisch arbeiten zu können?
Autorenporträt
Julian Barnes, 1946 in Leicester geboren, arbeitete nach dem Studium moderner Sprachen als Lexikograph, dann als Journalist. Von Barnes, der zahlreiche internationale Literaturpreise erhielt, liegt ein umfangreiches erzählerisches und essayistisches Werk vor, darunter 'Flauberts Papagei', 'Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln' und 'Lebensstufen'. Für seinen Roman 'Vom Ende einer Geschichte' wurde er mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Julian Barnes lebt in London. Gertraude Krueger, geboren 1949, lebt als freie Übersetzerin in Berlin. Zu ihren Übersetzungen gehören u.a. Sketche der Monty-Python-Truppe und Werke von Julian Barnes, Alice Walker, Valerie Wilson Wesley, Jhumpa Lahiri und E.L. Doctorow.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.12.2017

Erst die Moral, dann das Fressen

Dies ist ein Roman. Er handelt von dem russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch (1906 bis 1975). Schostakowitsch begegnet uns darin als Oppositioneller und als Opportunist; es ist ein Leben zwischen Angst, Scham und Verrat. Nie hat man besser verstanden, wie die marxistische Diktatur die Menschen im Innersten zerstört. Am Ende weiß man nicht mehr, was Realität ist und was Fiktion. Deshalb, muss sich der britische Autor Julian Barnes gedacht haben, kommt der Wahrheit am nächsten, wer einen Roman und keine Biographie schreibt. Was das mit Wirtschaft zu tun hat? Viel. Wo die Freiheit fehlt, gehen Menschen vor die Hunde, selbst wenn sie nicht Hunger leiden müssen. Erst kommt die Moral, dann das Fressen. Doch am Ende werden auch die Wirtschaftssubjekte korrumpiert. Russland trägt bis heute an den Folgen schwer.

ank.

Julian Barnes: Der Lärm der Zeit. Kiepenheuer & Witsch 2017. 20 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Michael Maar verehrt Julian Barnes - und gerade deshalb schaut der Kritiker besonders pedantisch auf den neuen Roman "Der Lärm der Zeit". Ohne Frage, das Leben des Komponisten Dimitri Schostakowitschs in der Stalin-Zeit erzählt Barnes ebenso ergreifend wie ernsthaft, "dicht" und mit Gespür für Komposition, lobt Maar. Großartig auch, wie der Autor vorführt, wie der "Terror die Seele zersetzt" und wie Schostakowitsch unter seiner "Feigheit" litt, so Maar. Dennoch vermisst er nicht nur ein paar Worte über die Musik des Komponisten in diesem Roman, sondern bemängelt auch einige öde Pointen und "sentenziöse" Passagen. Und: So ganz konsequent wird die an sich klug angelegte Innensicht des Helden auch nicht durchgehalten, klagt er.

© Perlentaucher Medien GmbH
»perfekt durchkomponierter Roman« Rolling Stone