Mark Rowlands ist kein typischer Läufer. Der Philosophieprofessor kämpft mit leichtem Übergewicht und schlechter Kondition, er ist melancholisch und dem Alkohol nicht abgeneigt. Und trotz eines nicht auskurierten Muskelfaserrisses trainiert er für einen Marathon. Sein Begleiter ist ein Wolf, den er schon als Welpen zu sich genommen hat und der den Professor auf seinen täglichen Laufrunden auf allerlei ungewöhnliche Gedanken bringt: über die Liebe und den Tod, über Mensch und Tier, über den Sinn des Lebens.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Die meisten Bücher, die sich dem Laufen widmen, scheinen von vorneherein davon auszugehen, dass es jemanden zu überreden, zu motivieren gilt, weil Laufen eine Mühsal sei, die man nur widerwillig als Mittel zum Zweck in Kauf nehme, so Urs Willmann. Ganz anders Mark Rowlands' "Der Läufer und der Wolf", verspricht der Rezensent. Laufen ist für den Autor Selbstzweck, authentische Erfahrung des "Guten", wie es Platon genannt hätte, berichtet der Rezensent. Auch bürstet der Autor das gängige Klischee gegen den Strich, beim Laufen könne man den Kopf frei bekommen, verrät Willmann, gerade im Gegenteil: die rhythmische Bewegung und der leicht erhöhte Pulsschlag verursachen "Gamma-Oszillationen mit einer Frequenz von 40 Hz", erfährt der Rezensent von Rowlands, und die sei optimal für Gehirnarbeit. Also erzählt der Philosoph Rowland auch von seinen inneren Dialogen mit Aristoteles, Platon und jüngeren Kollegen über die ganz großen Themen, berichtet Willmann, dem besonders die Passagen über den Tod gefallen haben - die werden im Laufe des Buches immer lustiger, lobt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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