Das Schweigen der Täter, unbearbeitete NS-Verbrechen und Traumatisierungen durch den Zweiten Weltkrieg wirken bis heute nach. Still prägen sie als »vererbtes« Leid das Leben vieler, wirken sich auf Biografien und Beziehungen aus, beeinflussen die Politik. Alexandra Senfft verdeutlicht, wie das Schweigen zur Last wird. Ihr Buch stellt unbequeme Fragen: Weshalb wurden Täter in Opfer verkehrt, welche Rollen spielen Schuld und Scham, gibt es so etwas wie Gerechtigkeit? Sensibel und klug zeigt dieses Buch Wege, sich mit dem Erbe auseinanderzusetzen - und macht das Erinnern zum gegenwärtigen Auftrag für die Zukunft.
»Alexandra Senfft analysiert die seelischen Mechanismen, die zu dem massiven Verdrängen von Scham und Schuld geführt haben, sie bringt Nachfahren aus Täter- wie aus Opferfamilien miteinander ins Gespräch, und sie fragt nach den Auswirkungen, die das Verhalten der Elterngeneration weit über den engen Kreis der Familie hinaus auf das politische Klima im Deutschland bis in unsere Tage hat.« NZZ am Sonntag/ Literaturbeilage (CH) 20170226