Die geheimnisumwitterte Einrichtung im Dritten Reich sorgte immer wieder für Diskussionen und Mutmaßungen. Mit dem Aufkommen der Rassenideologie und deren Einzug in die nationalsozialistische Weltanschauung war der Grundstein für die Idee des Lebensborns gelegt. Dieses Buch untersucht zum einen Vorwände, Strategien und vor allem Ideologien, die zur Gründung des SS-Vereins führten. Denn der Lebensborn entstand nicht nur im Rahmen der Legislative, sondern muss auch im Kontext der exekutiv betriebenen Bevölkerungspolitik gesehen werden. Zum anderen wird das Instrument nationalsozialistischer Rassenpolitik historisch aufgearbeitet, um die Intention des Vereins klar herauszustellen. Ziele, Aufgaben und Aktionsradien werden ausführlich dargestellt. Mit Hilfe des Fallbeispiels des Kinderheimes Sonnenwiese in Kohren-Sahlis soll die absurde Aktivität des Lebensborns explizit veranschaulicht werden. Gerüchte und Legenden, die immer wieder auftauchen, werden hinsichtlich ihrer Entstehung und Plausibilität in der bisher kaum erforschten Thematik geprüft.