Andreas Beck war von Anfang an ein Schriftsteller. Das ist jemand der, was er erlebt, erst erlebt, wenn er sich beweist, daß er es auch schreiben kann. Erst dadurch wird es SEIN Erlebnis, SEINE Erfahrung. Die mag sich vom Erlebnis, von der Erfahrung eines anderen, der demselben Geschehen ausgesetzt ist, krass unterscheiden. Andreas Beck hat mit einer unersättlichen Wachheit das Nächste und das Fernste erlebt und hat es gemalt und beschrieben. Und das mit einer Leidenschaft, die sich selber nie zum Problem wurde. Wie er malte und schrieb, das war bei ihm offenbar eine ursprüngliche und unwillkürliche Regung, die er brauchte zur Selbstvergewisserung. Das sind Vermutungen. Seine unentwegte Wachheit und seine eigentliche Energie stammen aber, glaube ich, aus dem von der Welt lebenslänglich enttäuschten Bedürfnis nach mehr als Beweisbaren. Er möchte, er kann den ersten Glauben nicht opfern. Der Widerstand gegen den übermächtig scheinenden Andrang des Beweisbaren entwickelt in ihm das Bedürfnis und die große Kraft, das Unbeweisbare gelten zu lassen, ihm Geltung zu verschaffen in sich und in der Welt. (MARTIN WALSER)