Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit dem Tabuthema "Schwangerschaftsspätabbruch". Hierzu wird zunächst der Begriff "Spätabbruch" definiert, die derzeitige rechtliche Situation sowie die Pränataldiagnostik beleuchtet, in deren Folge der Abbruch vorgenommen wird. Anschließend werden der Entscheidungsprozess und die möglichen Faktoren, die diesen beeinflussen können, diskutiert. Auf diese Weise wird dargelegt mit welchen Fragen sich betroffene Eltern auseinandersetzen müssen und wie komplex und sensibel das Thema ist. Anhand der Folgen des Schwangerschaftsspätabbruchs wird die Relevanz zur Initiierung von Trauergruppen, ausschließlich für Betroffene nach einem medizinisch indizierten Spätabbruch, verdeutlicht. Denn die Entscheidung betroffener Akteure zum Schwangerschaftsspätabbruch beinhaltet eine Zäsur in ihrem Leben, die es zu verarbeiten gilt. Aufgrund dessen erfolgt im Anschluss ein konzeptioneller Entwurf einer Trauergruppe. Die Teilnahme an solchen Gruppen soll Betroffenen dabei helfen, ihre Entscheidung, die damit einhergehenden Schuldgefühle sowie ihre Trauer zu verarbeiten und aus der sozialen Isolation zum Leben zurückzukehren.