Chefinspektor Morse und Sergeant Lewis von der Thames Valley Police haben es bei ihrem ersten gemeinsamen Fall gleich mit einer ganz verzwickten Sache zu tun. Auf dem Hof eines Pubs wird eine ermordete junge Frau gefunden. Täter und Motiv sind zunächst völlig unklar u. die Ermittlungen gehen nur
schleppend voran, bis es dann zu einem tatsächlichen Durchbruch kommt, müssen
Morse und Lewis ziemlich…mehrChefinspektor Morse und Sergeant Lewis von der Thames Valley Police haben es bei ihrem ersten gemeinsamen Fall gleich mit einer ganz verzwickten Sache zu tun. Auf dem Hof eines Pubs wird eine ermordete junge Frau gefunden. Täter und Motiv sind zunächst völlig unklar u. die Ermittlungen gehen nur schleppend voran, bis es dann zu einem tatsächlichen Durchbruch kommt, müssen
Morse und Lewis ziemlich tief graben.
Auf die Krimis von Colin Dexter wurde ich ehr zufällig aufmerksam, nämlich durch die TV Serie "Lewis der Oxford Krimi". Diese Serie hat zwar nichts mit den Inspektor Morse Bücher zu tun, machte mich aber auf den Autor neugierig und schon dieser erste Teil hat mir ganz gut gefallen!
Das Ermittler Duo Morse und Lewis ist ein sympatisches Gespann, das sich charakterlich ganz gut ergänzt. Lewis, der hier logischer Weise die ganze Laufarbeit machen muß und auch so ab und an
unter Morse`s unkonventionellen Methoden leiden muß, nimmt das Ganze aber gelassen und der Umgang der Beiden miteinander sorgt doch ab und an für humorige Szenen. Morse selbst ist ein
eher melancholischer Held, der unter seiner Einsamkeit leidet, ganz gern mal einen trinkt und eine Schwäche fürs Schöne Geschlecht hat.
Auch die anderen Personen im Buch hat Dexter sehr gelungen geschildert, man merkt hier, das der Autor ein großes Augenmerk auf die charakterliche Darstellung seiner Figuren hat. Anstatt eine Leiche nach der anderen zu produzieren, bleibt es hier bei einem Opfer. Beweggründe und Motivationen der Beteiligten werden gut ausgeleuchtet und am Ende zu einer schlüssigen Sache ver-
knüpft. Bis es aber soweit ist, kann man richtig gute Ermittlungsarbeit mitverfolgen, es gibt eine ganze Reihe von Spuren u. nicht alle bringen die beiden Ermittler weiter, einige Hinweise erweisen sich als unrelevant für den Fall, andere Spuren verwirren den Fall nur noch mehr u. verschiedene Zeugen sagen nicht die Wahrheit oder verschweigen die Hälfte. Dann ist da noch die wirklich sehr
ungewöhnliche Methode von Chefinspektor Morse, an einen Fall heran zu gehen. Bevor er dann auf den wahren Täter stößt, hat er eigentl. so jeden verdächtigt, der in dem Fall auftauchte u. an einigen Stellen wäre man auch als Leser geneigt, die Lösung zu akzeptieren, weil sie so logisch erscheint, nur Morse kann sich damit nicht zufrieden geben und bohrt weiter.
Die eigentliche Auflösung des Falles ist nicht wirklich ungewöhnlich und könnte man fast schon einfach nennen, wenn hier nicht verschiedene Faktoren zusammen gekommen wären, die die Auflösung des Mordes erschwert hätten und die Ermittler in die Irre führten. Außerdem setzen eine
Reihe von Zufällen eine Kettenreaktion in Gang, die letztendlich tragisch endet.
Insgesamt ein sehr gelungener Erstling der bei mir eindeutig die Lust auf mehr geweckt hat.
Ein kleines Manko hat das Buch aber doch aufzuweisen, und das sind die etwas zähen und langatmigen Ausführungen des Inspektors. Immer wenn er mal wieder an einem toten Punkt angelangt ist, reflektiert er den Fall nochmal von vorn, so das der Leser hier oft längere Widerholungen mitverfolgen muß, die ihm schön längst bekannt sind. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen!
Fazit: ein wirklich sehr gelungener Serienauftakt, als kleine Schwäche empfand ich lediglich die doch etwas zähen Reflektionen des Inspektors zum Fall, da hier häufig viel wiederholt wurde. Ansonsten ein typisch englischer Krimi mit gelungenem Plot, einer unerwarteten Auflösung und einer guten Portion englischen Humors.