Alt zu werden im 21. Jahrhundert bietet viele Vorteile, es führt aber auch zu menschheitsgeschichtlich vollkommen neuen Herausforderungen. Sex im Alter zum Beispiel ist neuerdings ein beliebtes Medienthema, aber wie sieht es damit wirklich aus? In ganz und gar unverwechselbarem Ton erzählt die bekannte Filmemacherin und Autorin Helke Sander von Frauen (und Männern), die den Herausforderungen des Alters auf höchst individuelle Weise begegnen. Da ist die Bibliothekarin Ende Vierzig, die Tochter ist schon aus dem Haus, ihre früheren Geliebten sind ihr abhanden gekommen, vom Alleinleben hat sie genug. Aber wie lernt sie einen Mann kennen? Vielleicht doch über eine Annonce? Ist sie die Frau »zum Lachen und Weinen«, die so oft gesucht wird? Da ist die Frau, zeitungslesend am WG-Küchentisch, die aufgestört wird durch Geräusche, die sie lange nicht gehört hat. Wie indiskret. Und die Frau, der irgendwann klar wurde, dass für sie das Kapitel Beischlaf offenbar zu Ende, abgeschlossen, perduwar, die sich aber durch den allgemeinen Trend geradezu genötigt sah, diesen Abschied nicht einfach hinzunehmen, wie es für frühere Frauengenerationen noch üblich war. In diesen leichten, ironischen Geschichten trifft das gelebte Leben auf die Lebensentwürfe, mit denen alle Protagonisten mal angetreten sind, und das ist so wunderbar komisch, auch so wunderbar melancholisch erzählt, dass man nicht aufhören kann zu lesen und denkt, genauso ist es, das Leben.