+++Ein Werk, das nichts an Aktualität eingebüßt hat+++
Millionen Soldaten im Osten und Süden vor Berlin zusammengezogen – 7.500 Flugzeuge und rund 10.000 Artilleriegeschütze, die am 16. April 1945 ihr Trommelfeuer in Richtung der deutschen Reichshauptstadt eröffneten. „Der letzte Kampf“ –
spannend, tiefgründig und einsichtig im gleichnamigen Buch des US-Kriegsberichterstatter Cornelius Ryan…mehr+++Ein Werk, das nichts an Aktualität eingebüßt hat+++
Millionen Soldaten im Osten und Süden vor Berlin zusammengezogen – 7.500 Flugzeuge und rund 10.000 Artilleriegeschütze, die am 16. April 1945 ihr Trommelfeuer in Richtung der deutschen Reichshauptstadt eröffneten. „Der letzte Kampf“ – spannend, tiefgründig und einsichtig im gleichnamigen Buch des US-Kriegsberichterstatter Cornelius Ryan nacherzählt – hatte begonnen. Das Buch „Der letzte Kampf“, das erstmals 1966 erschien und von Presse und Kritik als Sensation gefeiert wurde, wird nun zum 70. Jahrestag der Schlacht um Berlin im Theiss Verlag neu veröffentlicht. Das Werk hat nichts an Aktualität verloren, weil es dem Leser die Tragik und den Schrecken des Krieges in all seinen Facetten vor Augen führt.
Heinz Rühmann hatte Rattengift gebunkert, Hans Rosenthal saß versteckt in einer Laube
Während die blutigen Kämpfe um die Seelower Höhen tobten, spielten die Berliner Philharmoniker Wagners Götterdämmerung, der Volksschauspieler Heinz Rühmann hatte Rattengift in einem Blumentopf versteckt, mit dem er seine Frau und sich bei Einrücken der Sowjets umbringen wollte, und der zwanzigjährige Hans Rosenthal, der später in der Bundesrepublik zu einer bekannten Persönlichkeit des Fernsehens werden sollte, saß in seinem Versteck in einer Gartenlaube und sehnte die Niederlage der Nationalsozialisten herbei. „Ich bin Jude und habe die Nazis überlebt. Ich werde auch Stalin überleben“, sagte Rosenthal.
Willy Brandt: „Dies ist ein sehr erregendes, sehr menschliches und sehr wichtiges Buch“
Ryan (1920-1974) hatte Rosenthal nach dem Krieg interviewt, ebenso wie Hunderte Privatpersonen, Politiker, Befehlshaber und Soldaten der Roten Armee, der Alliierten und der Wehrmacht. Der Autor berühmter Bücher wie „Der längste Tag“ und „Die Brücke von Arnheim“, die beide in Hollywood verfilmt wurden, nutzte die Interviews und seine jahrelangen Recherchen in Militärarchiven, um die Ereignisse, die schließlich mit der Kapitulation Nazideutschlands am 8. Mai 1945 endeten, in einer epischen Erzählung nachzuzeichnen. Ryans Text wurde eine Einführung des deutschen Historikers Johannes Hürter vorangestellt. Sie hilft dem Leser, Ryans Erkenntnisse mit den neuesten Forschungsergebnissen abzugleichen.
„Dies ist ein sehr erregendes, sehr menschliches und sehr wichtiges Buch“, schrieb der damalige Bürgermeister, Willy Brandt, im Vorwort der Erstveröffentlichung. „Durch dieses Buch erfahren wir mehr als zuvor über die auf Berlin bezogenen politischen Überlegungen und militärischen Planungen der gegen die Verderber Deutschlands verbündeten Mächte.“ Aber Ryan zeichnet nicht nur nach, wie um die Pläne der Alliierten und Sowjets gerungen wurde, die später zur Teilung Deutschlands führten. In der unvergleichlichen Mischung aus Reportage und Hintergrundbericht nimmt Ryan den Leser mit in die Kommandostellen von General Schukow und General Montgomery, in den Führerbunker, zu den einfachen Soldaten und Kindern, die in Hitlers Volkssturm sinnlos geopfert wurden, oder zu den Bewohnern Berlins, die sich mit einer Mischung aus Angst, Verzweiflung und Hoffnung auf den Einmarsch der Roten Armee vorbereiteten. Der Leser folgt dem Milchmann Richard Poganowska aus Zehlendorf bei seiner täglichen Arbeit wie auch dem Tierpfleger Gustav Riedel, der unbedingt die neugeborenen Löwen des Berliner Zoos retten will.