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Der erste Mafiaroman von Mario Puzo, "Der Pate", begründete den Weltruhm des Autors. Der vorliegende Roman knüpft nahtlos an die Handlung an: Die Enkel des Paten, Cross und Dante, gehen gegen den Willen des Mafiabosses ihre eigenen Wege. Cross steigt in das von der Mafia gemiedene Filmgeschäft ein, Dante bringt den Clan durch sein hitzköpfiges Verhalten in Schwierigkeiten. Die Unüberlegtheit der beiden jungen Männer führt die Familie an den Rand des Abgrunds, es kommt zum Showdown in Las Vegas... Am Ende wird deutlich, daß "der letzte Pate" die Fäden nie aus der Hand gegeben hat.

Produktbeschreibung
Der erste Mafiaroman von Mario Puzo, "Der Pate", begründete den Weltruhm des Autors. Der vorliegende Roman knüpft nahtlos an die Handlung an: Die Enkel des Paten, Cross und Dante, gehen gegen den Willen des Mafiabosses ihre eigenen Wege. Cross steigt in das von der Mafia gemiedene Filmgeschäft ein, Dante bringt den Clan durch sein hitzköpfiges Verhalten in Schwierigkeiten. Die Unüberlegtheit der beiden jungen Männer führt die Familie an den Rand des Abgrunds, es kommt zum Showdown in Las Vegas... Am Ende wird deutlich, daß "der letzte Pate" die Fäden nie aus der Hand gegeben hat.
Autorenporträt
Mario Puzo wurde 1920 als Sohn italienischer Einwanderer in New York City geboren. Seine erste Kurzgeschichte erschien 1950 und 1955 veröffentlichte er seinen ersten Roman "Die dunkle Arena". Mit "Mamma Lucia" gelang ihm 1965 der große Durchbruch. Ein internationaler Bestseller wurde "Der Pate", der 1969 erschien und von Francis Ford Coppola in zwei Teilen verfilmt wurde. "Der letzte Pate" erschien 1996 und wurde für das Fernsehen in einer mehrteiligen Serie verfilmt. Mario Puzo verstarb im Juli 1999 auf Long Island.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.11.1996

Das letzte Buffet
Ab morgen ißt die Mafia ehrlich: Mario Puzo schreibt weiter

Nicht Hunger, Übergewicht ist die Geißel der westlichen Menschheit. 59 Prozent der männlichen, 49 Prozent der weiblichen Amerikaner sollen darunter leiden, und zwar zunehmend. Zu den gefährlichen Angeboten, welche den Publikumsgeschmack so genau zu treffen wissen, gehört neben Hamburgern und kalorienschweren Softdrinks auch der Universalroman, der keinen Wunsch offenläßt, allenfalls den nach baldiger Wiederholung des befriedigenden Leseerlebnisses.

Der Universalroman braucht, wenngleich er sich von der altmodischen Fiktion der Autorschaft noch nicht offiziell verabschiedet hat, viele Köche, Bäcker und andere Fachkräfte zur Herstellung, wie die Liste der Danksagungen am Schluß manches dicken Bestsellers doch verrät. Die Tage des biederen Schriftstellerhandwerks sind offenbar gezählt, wo eine flüssige Feder und eine Weltsicht reichten, den Lesern einen Wälzer nach dem anderen zu schenken.

Soll man dem Handwerk der populären Vielschreiber von damals nun nachtrauern? Nein; denn einmal war der alte Universalroman, als Unterhaltungsware und Trivialliteratur klassifiziert, in aller Regel national borniert und kann schon deshalb heute die Bedürfnisse eines globalisierten Publikums nicht mehr treffen. Außerdem gilt gerade für dieses Genre nicht, daß viele Köche den Brei verderben, ganz im Gegenteil, wie eine Prüfung der Waren aus der Manufaktur von Michael Crichton zeigt. Ihr verdanken wir Wälzer, Drehbücher und Filme mit aktuellen Sujets, sachkundig, aber verständlich aufbereitet und in absolut hochwertiger Prosa serviert. Da werden Laster, Sex und Schönheit, Mord und Geschäft nicht nur benannt und behauptet, es wird ihnen szenisch und sprachlich gewieft zu Leibe gerückt. Für alle, die Champagner und den Glanz der großen Welt nicht kennen, wird er zum Geschmack und zur Anschauung gebracht. Die Anregung zum Massenkonsum, auch in der Literatur, wird von Markenzeichen beflügelt, setzt aber ein cleveres Management der Firma voraus.

Mario Puzo, Jahrgang 1920, gehört ganz offensichtlich noch zu den Handwerkern alten Schlags. Sein neuestes Mafia-Epos zielt zwar den Universalroman modernsten Zuschnitts an, verfehlt ihn aber auf ganz unspektakuläre Weise. Alle Zutaten sind vorhanden, fast überreichlich, können aber nicht mehr, wie 1965, als der erste "Pate" reüssierte, von einem einzelnen verarbeitet werden. Der Don der Familie Clericuzio verfolgt das ehrgeizige Ziel, sie und sein Geschäft so ehrlich und anständig zu machen, wie es der amerikanische Kapitalismus eben erlaubt. Gelänge es, die Sportwette wie das Glücksspiel in Las Vegas ohne Mord und Bestechung zu legalisieren und zu monopolisieren, dann hätte die Familie ausgesorgt und könnte endlich in einem Amerika aufgehen, in das so viele arme sizilianische Einwanderer mit großen und gar nicht unberechtigten Hoffnungen auf Glück geströmt sind. Die Mafia ist einesteils zwar hoch kriminell, aber auch rational und als Ordnungsschema berechenbar und verläßlich.

Diese romantische Sicht auf einen archaisch-familiären Modus des Geschäftsgebarens ist uns seit der Verfilmung von Puzos erstem "Paten" durch Coppola wohl vertraut. Die Bilder seiner Trilogie tauchen beim Leser des letzten ganz zwangsläufig auf und verleihen seiner toten Behauptungsprosa einen Schimmer, der sonst keiner Szene, keiner der vielen Personen und Millionentransaktionen zukäme. Es scheint aber auch so, daß Puzo der bösen Sicht eines Martin Scorcese auf die Mafia Rechnung getragen hat. In "Good Fellas" ist Joe Pesci der pathologische Killer, der nicht, wie der romantische Mafia-Mythos es will, nach dem Mord auf den verantwortlichen Familienvater umschalten kann. Bei Puzo kommt es nun zum Duell zwischen Dante, der kleinwüchsigen Mißgeburt, und Cross, dem edlen Mafioso, der, von der Liebe gepackt, zwar zwei Morde begeht, aber aus guten Gründen. Er entschwindet mit Athena Aquitane, dem Hollywoodstar von atemberaubender Schönheit, nach Nizza, um sich da der Familienvermehrung und der Pflege eines autistischen Kindes hinzugeben, das der Star aus einer katastrophalen Frühehe mitgebracht hat.

Bevor es zu dem kommt, was der superweise und letzte Don, ohne daß die Aktivisten es auch nur ahnten, genau geplant hat, kommt es zu viel Sex und Crime in Hollywood und anderswo. Puzo ist nicht imstande, romantische Fährten zu legen, und ebensowenig, uns Milliardentransaktionen in Las Vegas verständlich zu machen. Wie alle Leser eines Universalromans verfüge ich bloß über ein Girokonto. Gelernt habe ich aber den Unterschied zwischen Konfirmation und Kommunion. Bei einer Kommunion wird die Leiche nie gefunden - bei einer Konfirmation ist sie unentbehrlich. KATHARINA RUTSCHKY

Mario Puzo: "Der letzte Pate". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Gisela Stege, Veronika Dünninger und Bernhard Schmid. Ullstein Verlag, Berlin 1996. 644 S., geb., 48,- DM.

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