Albert Venus (1842-1871) war der ausgewiesene Lieblingsschüler des großen Romantikers Ludwig Richter. Das Talent des gebürtigen Dresdners und Frühwaisen aus kleinbürgerlichen Verhältnissen - sein Vater war Lakai am Hofe - wurde schnell erkannt und gefördert. Zunächst noch sehr dem Erbe seines Lehrers verhaftet, emanzipierte sich Venus stilistisch spätestens auf seiner zweiten Italienreise 1869. Kurz darauf starb er mit nur 29 Jahren an Tuberkulose. Albert Venus hinterlässt ein Werk, in dem schon seine Zeitgenossen das Potential der Veränderung erkannten. Vor allem in seinen späten Bildern, vornehmlich lichtdurchfluteten Ölstudien, wird die Abkehr von der dunkel-geheimnisvollen romantischen Bildtradition deutlich und die Anfänge eines Aufbruchs in die Moderne lassen sich erahnen.Ab Anfang Oktober widmen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Albert Venus die erste Einzelausstellung überhaupt. Der Katalog ist gleichzeitig die erste Monographie zu diesem wichtigen Künstler, dessen Werk zwei Epochen verbindet. Begleitet wird der umfangreiche Katalogteil von Texten der Kuratorinnen Petra Kuhlmann-Hodick und Jane Boddy sowie von Reinhard Wegner und Florian Illies.