Oded »Wühlmaus« Chefer ist nicht der typische Detektiv. Als mürrischer und impulsiver Schwätzer zieht er meist die falschen Schlüsse, lässt sich beim Anblick jedes gut aussehenden Mannes ablenken und hat mit privaten Ermittlungen, nun ja, keinerlei Erfahrung. Als er den vermeintlich einfachen Auftrag annimmt, sich um ein 15-jähriges Pop-Sternchen zu kümmern, wittert er seinen Durchbruch. Wäre da nicht dieser andere Fall, der mit seinem in Verbindung zu stehen scheint: das Verschwinden einer trans Frau. Als seine Ermittlungen die verborgenen Verbindungen zwischen Israels Reichen und Armen aufdecken, wird ihm klar, dass er nicht einmal denen trauen kann, die ihm am nächsten stehen. «Witzig, aufregend, verführerisch - Yonatan Sagivs Roman ist ein einziges Vergnügen.» Ayelet Gundar-Goshen »Ein skurriler, spannender Krimi aus Israel.« BILD am Sonntag »Ein Ermittler, der das Zeug zum Kult hat.« Die Presse »Yonatan Sagivs erfolgreicher Kriminalroman porträtiert die zeitgenössische israelische Kultur als ein pluralistisches und glamouröses Fest.« queer.de
Rezensentin Katharina Granzin freut sich über die erste deutsche Übersetzung eines Bandes von Yonatan Sagivs Krimi-Reihe um seinen Privatermittler Oded Chefer. Denn der Literaturwissenschaftler habe eine sehr lebendige und untypische Detektivfigur geschaffen: Der schwule Oded, der in Tel Aviv lebt, von sich selbst oft in der weiblichen Person spricht und von einem Minderwertigkeitskomplex geplagt wird, ermittelt dieses Mal im Fall eines verschwundenen Kindes und einer kurz darauf verschwundenen Transfrau aus seinem Freundeskreis, fasst Granzin zusammen. Um den Kriminalplot gehe es dabei aber gar nicht vordergründig, sondern vielmehr um das "lebendig erzählte Drumherum", meint die Kritikerin - sie findet in Sagivs Buch ein "breit angelegtes und kritisches Gesellschaftsporträt", das sich ausführlich mit den Vorurteilen der israelischen Mittelschicht gegenüber allem "Anderem" auseinandersetze, ebenso wie mit der Notlage nicht-jüdischer Arbeitsmigranten. Für die Kritikerin zudem eine "visuell starke" Liebeserklärung an die Stadt Tel Aviv, die sie sich gut als Film vorstellen kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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