Seit über 150 Jahren werden Werwölfe überall auf der Welt unerbittlich gejagt. Nun ist es soweit: es gibt nur noch einen einzigen Jacob Marlowe. Marlowe, lebensmüde und gepeinigt von den Erinnerungen an seine Taten, will aufgeben. Doch ein brutaler Mord und eine außergewöhnliche Begegnung bringen ihn dazu, sich dem Kampf um sein Leben neu zu stellen. Glen Duncan hat einen einzigartigen Roman geschaffen: "Der letzte Werwolf" ist packend und philosophisch zugleich, eine meisterhafte Verbindung von Literatur und fantastischer Unterhaltung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.07.2012Literatur Ein zweihundertjähriger Werwolf, der sich in den Luxushotels des 21. Jahrhunderts herumtreibt, Kette raucht, Scotch trinkt und mit schönen Prostituierten ins Bett geht: Der achte Roman des Briten Glen Duncan, "Der letzte Werwolf" (S. Fischer, 19,99 Euro), ist mehr als ein Fantasy-Thriller. Nicht um das Monster geht es, das bei Vollmond zur Bestie wird, sondern um einen moralisch empfindsamen Menschen. Der vom Leben verwöhnt ist, Keats und Kant liest, der sich die Frage nach Sinn und Unsinn der modernen Gesellschaft stellt, die Antwort aber auch nicht in Sex und Philosophie findet, sondern in der selbstgenügsamen Liebe zu einer ebenso Verfluchten. In einem expressionistischen Swing geschrieben, bei dem sich Witz, plastische Brutalität und schopenhauerischer Zynismus die Waage halten und das Ende bis zum Schluss angenehm unvorhersagbar bleibt, erinnert Duncans Buch fast an Michel Houellebecq. Die Fortsetzung ist schon in England erschienen.
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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