Wie funktioniert die Demokratie? Wie die Mechanismen der Macht? Was für Menschen stecken hinter den Politikermasken? Als Landolf Scherzer sich 1999 als Berichterstatter im Thüringer Landtag akkreditieren lässt, merkt er bald, daß er solche Fragen nicht klären wird, wenn er nur von der Tribüne aus Parlamentsreden verfolgt, und so beginnt er, sich auf seine Art im Landtag und um den Landtag herum umzusehen. Wie in seiner Reportage 'Der Zweite' recherchiert er unbefangen und unkonventionell, läßt sich nicht von Parolen und vom Politiktheater täuschen, revidiert eigene Vorurteile und Feindbilder und entwirft schließlich ein spannendes Zeitpanorama: Thüringen ist nur ein Beispiel für den Zustand der Republik.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Zwölf Monate "geduldigen Beobachtens" der politischen Szene des Thüringer Landtages, so Rezensent "hau", schlagen sich in diesem Buch des ostdeutschen Journalisten Landolf Scherzer nieder. Der Rezensent bemerkt eine deutliche Enttäuschung des Autors angesichts der herbeigesehnten Demokratie: In der Realität hat sie eben nichts Utopisches, sondern zeigt die "Mittelmäßigkeit als Norm". Der Rezensent hat jedoch Verständnis für diese Enttäuschung. Da sich ihre Illusionen in Bezug auf die DDR als brüchig erweisen haben, legten die Ostdeutschen die Messlatte an das Funktionieren des politischen Systems in der Bundesrepublik besonders hoch. Auch wenn der Rezensent die moralischen Ansprüche des Autors gelegentlich übertrieben findet, so enthält das Buch seiner Ansicht nach doch viele "wertvolle Beobachtungen". Vor allem aber mache es die "diffusen Ressentiments" in Ostdeutschland deutlicher.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Landolf Scherzer hat versucht, den Menschen hinter dem öffentlichen Image des Abgeordneten zu entdecken und dabei immer wieder überraschende Einsichten gewonnen. Dabei gelingen ihm immer wieder überraschende Porträts." (NDR (22. 01. 2001))
"...vergnügliche und erschreckende Blicke hinter die Fassaden von Macht und Machenschaften..." (Süddeutsche Zeitung (30.9./1.10.01))
"...vergnügliche und erschreckende Blicke hinter die Fassaden von Macht und Machenschaften..." (Süddeutsche Zeitung (30.9./1.10.01))