Allen Williams ist auf einem Schiff von New York nach Liverpool unterwegs, als es in der Nähe eines Leuchtturms Schiffbruch erleidet. Benjamin Postlethwaite, der Leuchtturmwärter, rettet die Passagiere aus dem eisigen Meer. Als Allen die Insel verlässt, schenkt ihm Benjamin ein selbstgezeichnetes Bild eines Schiffes. Auch Jahre später kann Allen das Bild und den alten Leuchtturmwärter nicht vergessen. Er schreibt Briefe an Benjamin, erhält aber nie eine Antwort. Schließlich beschließt Allen, Benjamin zu besuchen ...Eine berührende Geschichte über eine lebensverändernde Freundschaft, einen verletzten Papageientaucher und den Mut, seinem Herzen zu folgen.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2021Ein Leuchtturm
voller Bilder
Lebenslange Freundschaft
auf den Scilly-Inseln
Die Scilly Inseln, vor der Südküste Englands gelegen, sind häufig Schauplatz von Geschichten des bekannten englischen Autors Michael Morpurgo. Wegen des Golfstroms herrscht dort ein mildes, fast subtropisches Klima, aber die Inseln sind auch umtost von heftigen Stürmen. Leuchttürme sorgen mit ihren Leuchtfeuern dafür, dass vorbeifahrende Schiffe nicht auf den Felsen vor den Inseln zerschellen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden diese von Leuchtturmwärtern in Gang gehalten, die auf den Türmen ein einsames Leben führten. Benjamin Postlethwaite, der Held in Morpurgos neuem Kinderbuch, war einer von ihnen und rettete vor hundert Jahren die Passagiere eines Segelschiffes, das von New York nach England unterwegs war und in Sichtweite seines Leuchtturms kenterte. Allen, der fünfjährige Held dieser Geschichte, und seine Mutter sind unter den Geretteten, und Benjamin Postlethwaite bringt sie mit seinem Boot auf seinem Leuchtturm in Sicherheit.
Er ist ein ganz besonderer Mann, und alle Wände des Leuchtturms sind voller Bilder, die er gemalt hat. Als er erkennt, dass der kleine Allen seine Bilder bewundert, schenkt er ihm das Bild eines Schiffes. Es wird Allens kostbarster Besitz, und er hütet es wie einen Schatz. Als er älter ist, schreibt er dem Leuchtturmwärter Briefe, bekommt aber nie eine Antwort. Als Allen in ein Internat kommt, erkennt der Kunstlehrer seine künstlerische Begabung und fördert ihn, und seine Mutter bekommt eine Stelle als Französisch-Lehrerin im Internat. Als er die Schule beendet hat, beschließt er den Benjamin zu besuchen. Es stellt sich heraus, dass sein Freund nicht lesen kann, aber er hat die Briefe alle aufgehoben. Allen bleibt bei ihm, bringt ihm das Lesen bei, und beide malen ihre Bilder von Schiffen und vom Meer.„ Wir redeten, wir fischten, wir lasen, wir malten. Wir wurden gute Freunde.“
Sie versorgen auch einen verletzten Papageientaucher, bis er wieder fliegen kann. Der wunderschöne Vogel bleibt seinen Rettern treu, kommt immer wieder zurück und sorgt gleichzeitig dafür, dass die dezimierte Kolonie der Papageientaucher wieder wächst. Doch es herrscht Krieg, und eines Tages bekommt Allen einen Einberufungsbefehl und muss seinen Freund und den Leuchtturm verlassen. Er wird Matrose und überlebt den zweiten Weltkrieg.
Als er nach dem Krieg auf die Scilly-Insel und den Leuchtturm zurückkommt, ist Benjamin kein Leuchtturm-Wärter mehr, sondern wird „Papageientaucher-Wärter“ genannt und ist auch als Maler über die Inseln hinaus bekannt geworden. Allen heiratet und lebt mit seiner Frau Clare und zwei Kindern als Maler und Schriftsteller zusammen mit Benjamin im Leuchtturm. Die Landspitze mit dem Leuchtturm ist eine Papageientaucher-Kolonie geworden.
Das Besondere an diesem Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft, die Henning Ahrens kongenial ins Deutsche übersetzt hat, sind die vielen großartigen Bilder von Benji Davies, den wir vor allem als Bilderbuch-Illustrator kennen, und die die Geschichte durchgängig begleiten. (ab 10 Jahre und zum Vorlesen)
HILDE ELISABETH MENZEL
Michael Morpurgo:
Der Leuchtturmwärter und ich.
Mit Illustrationen von Benji Davies. Aus dem Englischen von
Henning Ahrens.
Magellan 2021.
120 Seiten, 13 Euro
Der letzte Schritt im Haus; hier werden die Pakete verladen. Die deutsche Buchbranche ist im Stillen stolz auf ihre Logistik: Man kann in jeder Buchhandlung des Landes jedes lieferbare Buch bestellen und hält es in der Regel am nächsten Tag in den Händen.
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voller Bilder
Lebenslange Freundschaft
auf den Scilly-Inseln
Die Scilly Inseln, vor der Südküste Englands gelegen, sind häufig Schauplatz von Geschichten des bekannten englischen Autors Michael Morpurgo. Wegen des Golfstroms herrscht dort ein mildes, fast subtropisches Klima, aber die Inseln sind auch umtost von heftigen Stürmen. Leuchttürme sorgen mit ihren Leuchtfeuern dafür, dass vorbeifahrende Schiffe nicht auf den Felsen vor den Inseln zerschellen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden diese von Leuchtturmwärtern in Gang gehalten, die auf den Türmen ein einsames Leben führten. Benjamin Postlethwaite, der Held in Morpurgos neuem Kinderbuch, war einer von ihnen und rettete vor hundert Jahren die Passagiere eines Segelschiffes, das von New York nach England unterwegs war und in Sichtweite seines Leuchtturms kenterte. Allen, der fünfjährige Held dieser Geschichte, und seine Mutter sind unter den Geretteten, und Benjamin Postlethwaite bringt sie mit seinem Boot auf seinem Leuchtturm in Sicherheit.
Er ist ein ganz besonderer Mann, und alle Wände des Leuchtturms sind voller Bilder, die er gemalt hat. Als er erkennt, dass der kleine Allen seine Bilder bewundert, schenkt er ihm das Bild eines Schiffes. Es wird Allens kostbarster Besitz, und er hütet es wie einen Schatz. Als er älter ist, schreibt er dem Leuchtturmwärter Briefe, bekommt aber nie eine Antwort. Als Allen in ein Internat kommt, erkennt der Kunstlehrer seine künstlerische Begabung und fördert ihn, und seine Mutter bekommt eine Stelle als Französisch-Lehrerin im Internat. Als er die Schule beendet hat, beschließt er den Benjamin zu besuchen. Es stellt sich heraus, dass sein Freund nicht lesen kann, aber er hat die Briefe alle aufgehoben. Allen bleibt bei ihm, bringt ihm das Lesen bei, und beide malen ihre Bilder von Schiffen und vom Meer.„ Wir redeten, wir fischten, wir lasen, wir malten. Wir wurden gute Freunde.“
Sie versorgen auch einen verletzten Papageientaucher, bis er wieder fliegen kann. Der wunderschöne Vogel bleibt seinen Rettern treu, kommt immer wieder zurück und sorgt gleichzeitig dafür, dass die dezimierte Kolonie der Papageientaucher wieder wächst. Doch es herrscht Krieg, und eines Tages bekommt Allen einen Einberufungsbefehl und muss seinen Freund und den Leuchtturm verlassen. Er wird Matrose und überlebt den zweiten Weltkrieg.
Als er nach dem Krieg auf die Scilly-Insel und den Leuchtturm zurückkommt, ist Benjamin kein Leuchtturm-Wärter mehr, sondern wird „Papageientaucher-Wärter“ genannt und ist auch als Maler über die Inseln hinaus bekannt geworden. Allen heiratet und lebt mit seiner Frau Clare und zwei Kindern als Maler und Schriftsteller zusammen mit Benjamin im Leuchtturm. Die Landspitze mit dem Leuchtturm ist eine Papageientaucher-Kolonie geworden.
Das Besondere an diesem Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft, die Henning Ahrens kongenial ins Deutsche übersetzt hat, sind die vielen großartigen Bilder von Benji Davies, den wir vor allem als Bilderbuch-Illustrator kennen, und die die Geschichte durchgängig begleiten. (ab 10 Jahre und zum Vorlesen)
HILDE ELISABETH MENZEL
Michael Morpurgo:
Der Leuchtturmwärter und ich.
Mit Illustrationen von Benji Davies. Aus dem Englischen von
Henning Ahrens.
Magellan 2021.
120 Seiten, 13 Euro
Der letzte Schritt im Haus; hier werden die Pakete verladen. Die deutsche Buchbranche ist im Stillen stolz auf ihre Logistik: Man kann in jeder Buchhandlung des Landes jedes lieferbare Buch bestellen und hält es in der Regel am nächsten Tag in den Händen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel ist von Michael Morpurgos "Der Leuchtturmwärter und ich" gerührt. Der ihr zufolge famose englische Autor erzählt darin von der besonderen Freundschaft zwischen Allen und dem Leuchtturmwärter Benjamin Postlethwaite, die mit der Rettung eines Passagiersegelschiffes beginnt und sich von da an über viele Jahre weiterentwickelt, auch Höhen und Tiefen durchläuft, erklärt Menzel. Die Übersetzung ins Deutsche von Henning Ahrens ist ausgesprochen gelungen und die Bilder von Benji Davies empfindet die Rezensenten als großartige Begleitung für die Geschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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