Im englischsprachigen Raum längst ein Klassiker der politischen Philosophie und ein Schlüsseltext der Liberalismustheorie, ist Judith Shklars 'Liberalismus der Furcht' der Entwurf einer Theorie des Liberalismus, dessen oberstes Prinzip die Vermeidung von Grausamkeit und die Minimierung von Furcht ist.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Felix Lüttge begrüßt es sehr, dass dieser bereits 1989 erschienene philosophische Klassiker nun endlich auch übersetzt vorliegt. Für die Debatte um die Krise des Liberalismus hält er Shklars Begründung des Begriffs politischer Freiheit jedenfalls für gut nutzbar und lesenswert: Bei dem Liberalismus, wie er hier verstanden wird, handelt es sich nicht um eine normative, sondern um eine negative Definition, die also in erster Linie bestimmt, was gesellschaftlich als nicht wünschenswert anzusehen ist, erklärt Lüttge. Dieser in den Auseinandersetzungen der Religionskriege im 16. Jahrhundert begründete Liberalismus, führt der Rezensent aus, macht sich nicht für eine Sache stark, "sondern für die Abwesenheit eines größten Übels". Vor allem einer gewissen Partei, die Lüttge zeiht, aus dem Liberalismus eine "Farce" gemacht zu haben, legt er die Lektüre dieses Buches nahe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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