Der deutsch-jüdische Hochschullehrer und Autor Rudolf Kaulla (1872-1945) beleuchtet in seiner Studie den Zusammenhang zwischen Liberalismus und Judentum: "Der Einfluß der Juden auf das Staatsleben wird sehr häufig von Politikern, die auf einem konservativen Standpunkt stehen [...] zusammenfassend als ein 'zersetzender' bezeichnet und bekämpft. Mit diesem Ausdruck ist eine Gedankenrichtung gemeint, die der konservativen entgegenläuft [...]. In Wirklichkeit sind unter allen Völkern, die das Abendland bewohnen, die Juden ihrer Natur nach das konservativste. [...] Wie erklärt sich dieser Widerspruch zwischen heutigem Anschein und historischer Wirklichkeit bei den Juden? Um diese Frage zu beantworten, möge zunächst untersucht werden, wie der Liberalismus auf die Juden selbst gewirkt hat." (aus der Einleitung)