"Liebe ist keine Gelegenheit zur Freiheit, sie geschieht aus Not", denkt eine Frau, die begreift, dass ihr Mann sie verlassen hat. Sätze wie dieser haben Hartmut Langes Prosa berühmt gemacht, dunkel leuchtend und geheimnisvoll und zugleich kristallklar und evident. Vier Novellen und ein autobiographischer Text - Weihnachten 1944 in Naßwerder, die Schrecken der Flucht, der Tod des Vaters und später des Bruders -, prägende Ereignisse für sein Leben und Schreiben.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Christoph Diekmann nimmt das Erscheinen von "Der Lichthof" zum Anlass, um noch einmal Langes wichtigste Novellen-Sammlungen Revue passieren zu lassen. Wie "pittoreske, mittelalterliche Städtchen" seien Langes Kurztexte, stellt er dabei fest. Man solle sich Zeit nehmen, sie zu erkunden, sonst sei der Genuss schnell wieder vorüber und unter Umständen habe man in der Eile das Wesentliche übersehen. Ein Schauspieler verliert sein Talent an den Alkohol, eine Frau wartet am Fenster auf ihren Ehemann, ein Politologe geht in Rente und verliert allen Halt. Jeder dieser Texte erzählt packend, hellsichtig und bis aufs äußerste reduziert von den Umständen des menschlichen Lebens, so der bewundernde Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Meister unter den phantastischen Rationalisten.« Edelgard Abenstein / Deutschlandradio Kultur Deutschlandradio Kultur